Mann liegt in einer Kapsel und schließt den Deckel
  • Philip Nitschke, Erfinder des Geräts, legt sich in eine „Selbstmordkapsel“ namens „The Sarco“. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Ahmad Seir

Suizid-Kabine eingesetzt: Tod auf Knopfdruck

Ein Mensch hat in der Schweiz mit einem neuartigen Gerät assistierten Suizid begangen. Aber: Die Methode gilt als nicht rechtskonform, die Helfer wurden festgenommen.

In der Schweiz sind mehrere Personen nach dem Einsatz einer umstrittenen Suizid-Kabine festgenommen worden. Gegen sie werde ein Strafverfahren wegen „Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord“ eingeleitet, sagte der Staatsanwalt in Schaffhausen, Peter Sticher. Bei einer Verurteilung droht ihnen eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.

Es ist der erste bekannte Einsatz der Kabine Sarco in der Schweiz: Eine lebensmüde Person kann sich in die Kapsel hineinlegen, den Deckel schließen und durch Knopfdruck die Zuleitung von Stickstoff auslösen – was zum Erstickungstod führt.

Die Staatsanwaltschaft war nach eigenen Angaben am Montag von einem Anwalt informiert worden, dass die Kabine bei Merishausen im Kanton Schaffhausen – unweit der deutschen Grenze – benutzt worden war. Einsatzkräfte hätten sie sichergestellt und die verstorbene Person zur Obduktion ins Institut für Rechtsmedizin nach Zürich gebracht.

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Suizidhilfe ist in der Schweiz erlaubt, wenn den Helfern keine selbstsüchtigen Motive vorgeworfen werden können. Es gibt mehrere Suizidhilfe-Organisationen in der Schweiz. Das Gerät Sarco betrachten die Schweizer Behörden aber als nicht rechtskonform. (dpa/mp)


Hilfe in schweren Stunden

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Hier finden Sie Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an junge Menschen. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Samstags nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Viele sprechen Türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Unter suizidprophylaxe.de gibt es eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland.


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