Schwarzer Mann auf Polizeifoto mit Schild Marcellus Williams
  • Zweifel an seiner Schuld gab es bis zum Schluss: Der US-Amerikaner Marcellus Williams ist per Giftspritze hingerichtet worden.
  • Foto: Missouri Department of Corrections / AFP

55-Jähriger hingerichtet – Zweifel an Schuld

Selbst die Staatsanwaltschaft und die Angehörigen des Opfers wollten es verhindern: In den USA ist ein 55-Jähriger per Giftspritze exekutiert worden. An seiner Schuld gibt es Zweifel.

Im US-Bundesstaat Missouri ist ein 55 Jahre Mann per Giftspritze hingerichtet worden. Er war wegen 2001 wegen Mordes an einer Reporterin zum Tode verurteilt worden, wie die Hilfsorganisation Innocence Project mitteilt. Die Frau war 1998 erstochen in ihrem Haus aufgefunden worden. In den vergangenen Jahren waren allerdings erhebliche Zweifel an der Schuld des Verurteilten aufgenommen. 

Die Anwälte des Verurteilten hatten vergeblich versucht, die Hinrichtung noch zu stoppen. Auch die Staatsanwaltschaft hatte sich dafür stark gemacht, dass der 55-Jährige nicht exekutiert wird und stattdessen eine lebenslange Haftstrafe verbüßt. Die Familie des Opfers hatte sich ebenso gegen eine Hinrichtung ausgesprochen. 

Supreme Court lehnt Antrag ab

Hintergrund sind unter anderem Zweifel an den DNA-Spuren auf der Tatwaffe. Der Verurteilte hatte bestritten, die Frau getötet zu haben. Seine Hinrichtung war bereits zwei Mal ausgesetzt worden. Seine Anwälte argumentieren, dass sich die Verurteilung vor allem auf zwei nicht glaubwürdige Zeugen stürzt. Der 55-jährige Schwarze argumentierte außerdem vor dem Obersten Gericht des Landes, dass ihn die Geschworenenjury aufgrund seiner Hautfarbe diskriminiert und voreingenommen geurteilt habe – ohne Erfolg. Ein entsprechender Antrag wurde kurz vor der Hinrichtung abgelehnt. 

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Nach Angaben des Informationszentrums für Todesstrafe wurden in den USA in diesem Jahr bisher 15 Menschen hingerichtet – die Hinrichtung in Missouri mitgezählt. Im vergangenen Jahr waren es demnach 24. Bislang haben 23 der 50 US-Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. In mehreren anderen Bundesstaaten wird sie de facto nicht mehr vollstreckt. (dpa)

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