Eric Smith im St. Pauli-Trikot
  • Eric Smith stand schon vor zwei Jahren in Freiburg auf dem Platz.
  • Foto: WITTERS

Neu-Papa Eric Smith über St. Paulis Aufschwung: „Es lag nicht am System“

Die Mittwochs-Einheit war für Eric Smith früher beendet. Der 27-jährige Schwede absolvierte einen Teil des Mannschaftstrainings, hielt sich dann individuell fit und verschwand vorzeitig in der Kabine – um kurz darauf zu erklären, wie der FC St. Pauli am Samstag in Freiburg bestehen will. 

Zunächst gab der Defensiv-Dirigent Entwarnung. „Ich war ein bisschen krank und müde, deshalb war das kurze Training eine vorsorgliche Maßnahme“, erklärte Smith. Inzwischen sei er aber wieder bei Kräften – und gewillt, nach dem 0:0 gegen Leipzig auch gegen ein weiteres Topteam zu punkten. „Leipzig war ein Schritt in die richtige Richtung, aus diesem Spiel hat jeder Selbstvertrauen gezogen“, berichtet Smith: „Wenn wir diese Intensität auch in Freiburg auf den Platz bringen oder sogar noch steigern, dann haben wir alle Chancen der Welt.“

Vor zwei Jahren stand St. Pauli in Freiburg dicht vor einem Sieg

Smith war einer von fünf aktuellen braun-weißen Kickern, die vor zwei Jahren im Oktober 2022 beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams in der Startelf standen. Im DFB-Pokal sah St. Pauli dank eines Tors des heutigen Bochumers Lukas Daschner lange wie der Sieger aus, ehe Freiburg vor heimischer Kulisse doch noch 2:1 nach Verlängerung gewann.

„Das war ein hartes Spiel“, erinnert sich Smith: „Wir haben unsere Führung mit allen Mitteln verteidigt, als ob wir um unser Leben kämpfen würden.“ In seinem vierten DFB-Pokal-Spiel für den Kiezklub stand der Abwehrchef im Mittelpunkt. In der Schlussphase schrammte er um ein Haar an einem Eigentor vorbei, danach forderten die Freiburger noch vergeblich einen Elfmeter, als Smith den Ball an die Hand bekam.

St. Paulis Führung hielt bis zur 93. Minute. „Aber dann haben sie doch noch in der Nachspielzeit getroffen und in der Verlängerung dann noch einmal kurz vor Schluss. Ich hoffe, dass die Null diesmal bis zum Ende steht“, bedauert Smith. Torwart Nikola Vasilj sowie Adam Dzwigala, Jackson Irvine und Connor Metcalfe teilten Smith‘ Erfahrung damals, Johannes Eggestein wurde in der Verlängerung eingewechselt.

Die Null soll stehen – und „hoffentlich holen wir die Tore nach“

Ähnlich eng darf das Spiel am Samstag gerne werden, aber dass es ähnlich verläuft, glaubt St. Paulis Nummer acht nicht. „Seitdem hat sich in Freiburg nahezu die gesamte Mannschaft verändert und auch wir haben viele neue Spieler. Wichtig wird vielmehr sein, dass wir unsere Erfahrungen aus den bisherigen Bundesliga-Spielen nutzen. Wenn wir gegen Leipzig die Null halten konnten, sollte uns das gegen eine Menge Gegner in dieser Liga gelingen können.“

Vor zwei Jahren war St. Pauli noch Zweitligist, in den letzten Monaten von Trainer Timo Schultz ein schwächelnder zumal. Der starke, wenn auch unglückliche Auftritt im Breisgau kam in einer 3-5-2-Formation zustande, die zum Bundesliga-Start auch die bevorzugte Variante von Coach Alexander Blessin war. Gegen Leipzig überzeugte St. Pauli jüngst aber im 3-4-3 mit offensiven Flügelspielern. Doch für Smith ist das keine Systemfrage: „Dass wir uns Torchancen herausgespielt haben, lag nicht am System, sondern daran, dass wir in bestimmten Räumen Bälle erobert haben. Es geht um die Intensität, das ist wichtiger als alles andere. Gegen Leipzig haben wir die Chancen nicht genutzt, hoffentlich holen wir die Tore am Samstag nach.“ 

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Tochter Lily-Lennéa wird beim Anpfiff 16 Tage auf der Welt sein. „Ich gewöhne mich noch daran, aber es ist unglaublich und absolut schön“, sagt der junge Vater über seine neue Rolle: „Vor dem Augsburg-Spiel hatte ich ein bisschen weniger Schlaf als sonst. Aber meine Frau und ich haben jetzt einen Rhythmus gefunden, sodass es gegen Leipzig schon gut funktioniert hat.“ 

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