Prof. Christian Schem: „Es gibt Schicksale, über die denkt man Jahre später nach.“
Partner und leitender Arzt im Mammazentrum Hamburg Prof. Dr. med. Christian Schem über das Brustkrebsrisiko bei Männern, den Stand der Krebsforschung und die positiven Effekte bei der Teilnahme an medizinischen Studien.
„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, spürt aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker für knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit dem Arzt Prof. Dr. med. Christian Schem wird präsentiert von den BMW Niederlassungen Hamburg. Den Podcast gibt es in voller Länge auf den üblichen Kanälen und um 12 Uhr bei ahoy radio.
Lars Meier: Lieber Herr Schem, Brustkrebs ist eine Krankheit, von der hauptsächlich Frauen betroffen sind. Doch auch bei Männern kann diese Art der Krebserkrankung auftreten. Wie hoch ist hier die Quote?
Christian Schem: Ich schätze, dass der Anteil der betroffenen Männer bei unter zehn Prozent liegt. Bei uns machen die Brustkrebserkrankungen bei männlichen Patienten ungefähr drei bis fünf Prozent der Fälle aus. Weil sie aber meist weniger gut über dieses Thema informiert sind als Frauen, fällt das meistens leider erst sehr spät auf.
Man hört ja immer wieder davon, dass die Krebsforschung relativ schnell voraneilt. Wie ist denn der Stand bei der Brustkrebsforschung?
Wir sind momentan noch weit davon entfernt, dass wir den Krebs in seiner Entstehung bekämpfen können. Aber wir verstehen zunehmend mehr darüber und es gibt immer bessere Medikamente, sodass wir viel mehr Patienten heilen können als noch vor einigen Jahren. Und auch wenn eine Heilung nicht in jedem Fall möglich ist, ist es inzwischen möglich, den Patienten mehr Lebenszeit und Lebensqualität zu schenken. Hierbei sind wir schon sehr weit.
Zu Ihrem Arbeitsalltag gehört das psychologische und physische Leid Ihrer Patientinnen und Patienten. Wie gehen Sie damit um?
Ich versuche, nicht jedes Leid mit nach Hause zu nehmen. Das ist ganz wichtig. Und ich glaube, die Menschen finden es gut, wenn man sie als Außenstehender objektiv berät, und sich nicht in die Sorgen und Ängste hineinziehen lässt. Das gelingt allerdings nicht immer.
Die ganze Folge gibt es hier zum Nachhören. In der Rubrik „Nice oder Scheiß“ lobt Prof. Dr. med. Christian Schem den Mut und die Kraft von Patientinnen und Patienten während einer Chemotherapie.
Folge 861 (Montag, 30.09.) mit Prof. Christian Schem
„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast, spürt tagesaktuellen Fragen nach. Seit 2020 kommen prominente Lenker und unbekannte Denker knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Lars Meier, Chef der Kommunikationsagentur Gute Leude Fabrik, ruft fast täglich Barkeeper, Bäckerinnen, Bürgermeister oder andere Leude aus Hamburg an. Den ganzen Podcast gibt’s da, wo es Podcasts gibt.