Visualisierung eines Mietshauses
  • Die frei finanzierten Wohnungen der Kaifu-Nordland im Porjekt „Lok67“ werden bis zu 21,50 pro Quadratmeter kosten
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21 Euro pro Quadratmeter! Jetzt werden auch Genossenschaftswohnungen unerschwinglich

Anwohner hatten versucht es zu verhindern, nun gibt es kein Zurück mehr: Direkt neben Hagenbecks Tierpark feierte das 50-Millionen-Projekt „Lok67“ der Genossenschaft Kaifu-Nordland Richtfest. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher freut sich. Es gibt einige Sozialwohnungen in den Neubauten – aber die vielen nicht-geförderten Genossenschaftswohnungen werden richtig teuer für die Mieter.

Insgesamt „barrierearme“ 106 Wohnungen sollen entstehen, 20 davon öffentlich gefördert. Die Mieten der geförderten Wohnungen werden bei bei knapp sieben Euro pro Quadratmeter liegen, alle sind bereits vergeben. Für die frei finanzierten Wohnungen wird die Genossenschaft Luxuspreise zwischen 18,50 und 21,50 Euro pro Quadratmeter aufrufen (im Schnitt 19,90 Euro) – die Wohnungen werden damit die teuersten der Kaifu-Nordland sein.

Das war einmal anders geplant, aber dann änderten sich durch den Krieg in der Ukraine die Vorzeichen und die Baukosten schossen durch die Decke: „Allein die Zinsen haben sich in dieser Zeit verdreifacht“, so Dennis Voss, Vorstandsmitglied der Kaifu-Nordland: „Und weil jedes Projekt bei uns in sich wirtschaftlich sein soll, müssen wir nun statt 14 bis 15 im Schnitt 19,90 Euro pro Quadratmeter Miete nehmen. Das ist überhaupt nicht in unserem Sinn als Genossenschaft.“

Ein Rotklinker-Neubau mit gut 20 Wohnungen sowie einer Kita kann bereits im November bezogen werden, die restlichen Wohnungen werden im kommenden Sommer fertig.

Die Größen reichen von 40 bis 100 Quadratmeter, alle haben Terrasse oder Balkon. „Mit Lok67 entsteht ein vielfältiges Quartier für Hamburg-Lokstedt mit über 100 neuen, modernen Wohnungen“, sagte Peter Tschentscher. „Ich gratuliere der Kaifu-Nordland zum Richtfest, wünsche alles Gute für den weiteren Baufortschritt und hoffe, dass die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen.“

Anwohnerproteste gegen Verdichtung in Lokstedt

Das Projekt wird von Bauherr Kaifu-Nordland als besonders nachhaltig beschrieben. Dazu sollen auch Photovoltaikanlagen, Carsharing-Stellplätze und Lademöglichkeiten für E-Autos und E-Bikes beitragen. Zusätzlich zu den Carsharing-Plätzen entstehen 87 Parkplätze in einer Tiefgarage unter dem Baufeld B.

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Noch bis ins Jahr 2021 hatte es Anwohnerproteste gegen die „Lok67“-Pläne gegeben: Sie fürchteten eine höhere Belastung der Luftqualität und auch, dass die Infrastruktur für die vielen Menschen nicht ausreiche. Damals waren noch 200 neue Wohnungen geplant. Die Umplanungen, auch von der Bezirksversammlung Eimsbüttel gefordert, kosteten Zeit: „Immer wieder wurden Unterlagen nachgefordert – und das, nachdem wir uns in diversen Besprechungen mit dem Bezirksamt auf einen städtebaulichen Vertrag verständigt hatten und der ebenso aufwendig abgestimmte Bebauungsplan verabschiedet war“, so Voss.

Visualisierung des Kaifu-Nordland-Neubaus, der bereits im November bezogen werden kann. bloomimages
Visualisierung eines Rotklinker-Neubaus
Visualisierung des Kaifu-Nordland-Neubaus, der bereits im November bezogen werden kann.

Die befürchteten Schwierigkeiten sollen nun auch durch den Bau einer Kita mit 50 Plätzen abgewendet werden. „Dieses Projekt ist ein echter Gewinn für den Stadtteil Lokstedt. Es schafft nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern stärkt auch die Infrastruktur für Familien und junge Menschen“, so Kaifu-Nordland-Vorstand Dennis Voss. (prei)

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