Gregor Gysi: Mann mit Brille und Anzug an einem Rednerpult
  • Linken-Politiker Gregor Gysi äußert sich kritisch über seine Partei. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Gysi warnt vor Untergang der Linkspartei – und absurden Identitäts-Debatten

Der Linken-Politiker Gregor Gysi hält den endgültigen Untergang seiner Partei für denkbar. Er warnt davor, auf dem anstehenden Parteitag nicht erneut die gleichen Fehler zu begehen.

„Unsere Zukunft hängt vom Parteitag am 18. Oktober ab“, sagte Gysi dem „Tagesspiegel“ vom Mittwoch. „Wenn in Halle herauskäme, wir machen die alte Soße weiter, laufen wir einem Begräbnis entgegen.“ Der Bundesparteitag der Linken findet von 18. bis 20. Oktober in Halle in Sachsen-Anhalt statt.

Gysi kritisiert vor allem die jungen Parteimitglieder

„Beim letzten Parteitag waren wir in einer Existenzkrise“, sagte Gysi weiter. „Und was ist passiert? Einen ganzen Tag wurde über sexuelle Identitäten debattiert.“

Der Linken-Bundestagsabgeordnete warf den jungen Mitgliedern vor, aus der Partei eine Bewegung machen zu wollen. „Das geht nicht. Bei einer Bewegung geht es um die Rettung eines Waldes oder gegen ein Polizeigesetz.“ Eine Partei habe hingegen „immer die Themen von A bis Z. Und muss sich dann auf wenige, wichtige Fragen konzentrieren.“

Umfragen zeigen sinkende Beliebtheit der Linkspartei

Seit der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) im vergangenen Herbst und dem damit einhergehenden Verlust des Fraktionsstatus‘ im Bundestag ging es für die Linke in der öffentlichen Wahrnehmung bergab.

Bei der Europawahl kam sie auf lediglich 2,7 Prozent, in bundesweiten Umfragen liegt sie derzeit ebenfalls nur bei drei Prozent.

Das könnte Sie auch interessieren: Linken-Fraktionschefin beim Griff in die Kasse erwischt

Die bisherigen Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan kündigten deshalb Mitte August ihren Rückzug an. Eine neue Linken-Spitze soll beim anstehenden Parteitag in Halle gewählt werden. Für den Vorsitz kandidieren bislag nur der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jan van Aken und die Publizistin Ines Schwerdtner. (afp/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp