Die Fähre fährt durch ein Hafenbecken
  • Die „Ahoi Welt!“ auf einer von diversen Testfahrten. Nach und nach kamen immer mehr Mängel ans Licht. (Archivbild)
  • Foto: Stadtwerke Lübeck Mobil

Nicht einsatzbereit: Weitere Öko-Fähre im Norden wird zum Millionengrab

Die „Welt Ahoi!“ hätte eine neue Vorzeige-Fähre zwischen Travemünde und dem Priwall werden sollen: Ganz ohne Diesel und Abgase sollte sie von einem Ufer der Trave ans andere pendeln, bis zu 250 Touristen und Anwohner an Bord. Eigentlich. Denn das Schiff ist nicht einsatzbereit und das, obwohl bereits ein kleines Vermögen investiert wurde.

Vor etwa fünf Monaten wurde die „Welt Ahoi!“ in Lübeck getauft. Danach sollte es losgehen, auf große Fahrt oder zumindest über die Trave hin und her. Doch statt zwischen Travemünde und dem Priwall zu pendeln, liegt die Hybrid-Fähre fest vertäut am Anleger im Hafen von Travemünde, wie die „Lübecker Nachrichten“ berichteten.

Die „Welt Ahoi!“ weist diverse Mängel auf

Denn trotz des enormen Anschaffungspreises von rund fünf Millionen Euro, ist einiges schiefgelaufen. Zunächst fiel auf, dass die Ladeklappen nicht zu den Fähranlegern passen. Dann wurde kritisiert, dass Fußgänger und Radfahrer nur eine Seite der Fähre nutzen können. Letztlich kamen auch noch Fehler an der Batterie, der Steuerungssoftware und diversen Hardware-Komponenten ans Licht.

Eine ähnliche Fehler-Odyssee gab es zuletzt bei der elektrischen Fähre „Missunde III“. Erst im Nachhinein wurde bemerkt, dass das Schiff bei Wind gar nicht fahrtauglich ist.

Die Hybrid-Fähre soll endlich zum Einsatz kommen

Die Probleme mit der „Welt Ahoi!“ sollen jetzt behoben werden. „Alle Beteiligten sind sich aber darüber einig, dass es zielführender ist, bis auf Weiteres auf jegliche Fahrten zu verzichten, um jetzt von Grund auf die Behebung aller Fehler anzugehen“, so Lars Hertrampf, Sprecher der Stadtwerke im Gespräch mit der Zeitung.

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Wie lange es noch dauern wird, bis die „Welt Ahoi!“ endlich einsatzbereit ist, lasse sich nicht vorhersagen. Bis dahin werden die Überfahrten weiterhin mit den alten Diesel-Fähren bewältigt. Die sind zwar weniger innovativ, aber dafür verlässlich. (mp)

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