Freddie Mercury bei seinem letzten Queen-Konzert in London 1986.
  • 120.000 Menschen jubelten Freddie Mercury im Sommer 1986 in London zu. Es war sein letztes Konzert mit Queen.
  • Foto: Julio Etchart/Alamy Stock Photo

Freddie Mercury lebt – jetzt auch in Wedel

Ob „Come Together“ über die Beatles oder „Visions“ über Karl Lagerfeld: Das Ernst-Barlach-Museum Wedel macht immer wieder mit interessanten, oft popkulturellen Ausstellungen auf sich aufmerksam. Diesmal geht es in einer multimedialen Schau um die schillernde Bühnenfigur Freddie Mercury, hinter der sich der eher schüchterne Farrokh Bulsara, geboren 1946 auf Sansibar, verbarg.

Mit der 1970 gegründeten Band Queen schrieb er Rockgeschichte, wurde dank seiner kraftvollen Ausnahmestimme und der extravaganten Garderobe zur Musiklegende und starb früh, mit 45, aufgrund einer HIV-Infektion.

Queen-Sänger Freddie Mercury verstarb 1991

„Gebt mir alles, jedes Musikstück, ich singe euch alles ein“, sagte Mercury zu seinen drei Band-Kollegen von Queen in den Monaten vor seinem Tod am 24. November 1991. Er plante sein eigenes Vermächtnis, am deutlichsten wird das im schwarz-weiß gehaltenen Video zur Queen-Single „These Are The Days Of Our Lives“, für das Mercury – gesundheitlich schon stark angeschlagen und abgemagert – im Mai 1991 ein letztes Mal vor die Kamera trat.

Am Ende wirft er den Kopf zurück, lacht, blickt direkt in die Kamera und schickt ein finales, fast geflüstertes „I still love you“ in Richtung seiner Fans. Wenn man ihm damals gesagt hätte, dass er 33 Jahre später tatsächlich Unsterblichkeit erlangt hat und seine Musik populärer ist denn je, hätte er sich ohne Zweifel gefreut.

Große Ausstellung erzählt das Leben der Musiklegende

Insofern ist es wundervoll, dass die große Ausstellung mit dem schlichten Titel „Freddie Mercury“ sein Leben feiert, Themen wie Queerness, Aids und den religiösen Background von Mercurys indischer Familie nicht ausspart, auch wenn es für Eingeweihte kaum neue Erkenntnisse geben wird.

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Mehr als 300 Objekte, Fotos, Texte, Dokumente und Videos machen sein Wirken, die Grandezza und die Ambivalenz seiner einzigartigen Persönlichkeit sichtbar und erlebbar. Die Ausstellung kommt zu einer Zeit, in der Mercurys Nachlass für 46,5 Millionen Euro bei Sotheby’s unter den Hammer kam, die Deutsche Post ihn mit einer Sonderbriefmarke ehrt und die „Deutsche Eiche“ in München, ein von Mercury Anfang der 80er frequentierter Treffpunkt der schwul-lesbischen Szene, ihm ein Mosaik mit seinem Antlitz an der Hausfassade widmete. Freddie Mercury lebt, jetzt auch in Wedel. (ksch)

Ernst-Barlach-Museum Wedel:  6.10.2024 bis 9.3.2025, Mi-So 11-18 Uhr, 10 Euro, Mühlenstr. 1, ernst-barlach.de

Plan7 WochenMOPO vom 4. Oktober 2024 MOPO
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