Polizisten sichern Beweise aus einer Wohnung an der Geierstraße.
  • Nach der Tat stellten die Beamten Beweise aus der Brandwohnung an der Geierstraße sicher. (Archivbild)
  • Foto: André Lenthe

Er sprach von Kindesmissbrauch: 34-Jähriger soll Freund erstochen haben

Nach einem Wohnungsbrand im April fand die Polizei in einer Barmbeker Wohnung eine Leiche. Später war klar: Der Mann wurde getötet und die Wohnung angezündet, um Spuren zu verwischen. Jetzt steht ein 34-Jähriger vor Gericht.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mord und besonders schwere Brandstiftung vor. An jenem Freitagabend, dem 12. April, alarmierte ein Passant gegen 21.15 Uhr die Feuerwehr, nachdem er das Piepen eines Rauchwarnmelders aus der Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Geierstraße wahrgenommen hatte.

Die Einsatzkräfte entdeckten in der verbrannten Wohnung die Leiche eines 59-jährigen Mannes. Schnell war den ermittelnden Polizeibeamten klar: Der Mann wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Die Beamten informierten die Öffentlichkeit und erhofften sich so, Zeugen zu finden, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht hatten oder anderweitig Hinweise zu Tatverdächtigen geben könnten.

Nur drei Tage später dann ein Fahndungserfolg: Die Polizei nahm am Abend des 15. April einen 34-jährigen Mann in dessen Wohnung in Barmbek-Süd fest. Kurz danach wurde er in Untersuchungshaft genommen. Laut Anklage soll er an jenem verhängnisvollen Abend mit dem späteren Opfer in dessen Wohnung Alkohol getrunken haben. Plötzlich soll der 59-Jährige ihm von seiner Vorstellung erzählt haben, sich an einem Kleinkind sexuell vergehen zu können. Der Angeklagte holte daraufhin ein Küchenmesser, riss den Mann zu Boden und rammte ihm das Messer mehrfach in Kopf und Hals. Ein Gerichtsmediziner stellte später einen circa 14 Zentimeter tiefen Stich im Hals des Opfers fest, der neben der Aorta auch die Luftröhre und Teile der Speiseröhre durchtrennte.

Hamburg-Barmbek: Mann getötet und Wohnung angezündet – 34-Jähriger angeklagt

Um seine Tat zu vertuschen und mögliche Spuren zu verwischen soll der Mann anschließend die Wohnung mit Desinfektionsmittel und angezündeten Gegenständen in Brand gesetzt haben. Als die Rettungskräfte eintrafen, konnte der zuständige Notarzt nur noch den Tod des Wohnungsbesitzers feststellen.

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Ab Dienstag (12 Uhr) wird dem 34-jährigen mutmaßlichen Täter der Prozess vor dem Hamburger Landgericht gemacht.

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