Gündogan wendet sich an Fans: Was auch ein Grund für seinen DFB-Rücktritt war
Der frühere DFB-Kapitän Ilkay Gündogan hat vor seiner offiziellen Verabschiedung emotional auf seine Zeit in der deutschen Nationalmannschaft zurückgeblickt. „Meine DFB-Karriere wird häufig als unglücklich oder unvollständig eingestuft. Ja, ich weiß, was viele Medien oder Experten damit meinen und ja, meine Jahre in der Nationalmannschaft waren sicherlich nicht so erfolgreich wie meine Karriere im Vereinsfußball“, schrieb Gündogan in einem Brief an die deutschen Fans in der „Bild“: „Aber am Ende stehen trotzdem 82 Länderspiele für mein Heimatland – eine Zahl, die ich im Jugendalter niemals für möglich gehalten hätte – eine Zahl, auf die ich unfassbar stolz bin!“
Gündogan wird wie die 2014er-Weltmeister Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller, die nach der Heim-EM ihre Karrieren in der Nationalmannschaft ebenfalls beendet hatten, vor dem Nations-League-Spiel am Montag (20.45 Uhr/ZDF) in München offiziell vom DFB verabschiedet. Er reise mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“ nach München, schrieb der Profi des FC Barcelona, denn dann werde ihm „noch mal bewusst werden, dass die DFB-Karriere nun endgültig vorbei ist“.
Ilkay Gündogan blickt stolz auf EM in Deutschland zurück
Bei der Heim-EM, bei der Deutschland im Viertelfinale am späteren Europameister Spanien gescheitert war, sei das Ende der Negativität rund um das DFB-Team einer der wichtigsten Aspekte gewesen. „Mein stolzester Moment war sicherlich, als ich unsere Mannschaft zum Eröffnungsspiel der Heim-EM als Kapitän anführen durfte. Eine Mannschaft, mit der wir es gemeinsam geschafft haben, endlich wieder eine Euphorie im Land auszulösen nach so vielen schwierigen Jahren“, schrieb Gündogan und ergänzte: „Das Zusammenspiel von Spielern, Fans und Öffentlichkeit war wieder intakt und genau das war unsere größte und wichtigste Errungenschaft im vergangenen Sommer.“
Das könnte Sie auch interessieren: „Dann hätte ich ihn umgegrätscht“: Cooler Undav erhält klare Ansage vom Kollegen
Dementsprechend blickt der 33-Jährige, der den „auf Vereinsebene immer voller“ werdenden Spielplan mitverantwortlich für seinen Rücktritt machte, optimistisch auf die Zukunft des Teams von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Bei der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko möge es zwar „wieder zwei, drei Teams geben, die vielleicht auf dem Papier noch stärker sein werden, aber das war schon immer so. Mit dem zuletzt entwickelten Teamgeist wird auch in Amerika bis zum Titelgewinn aber alles möglich sein – da bin ich mir sicher“, schrieb Gündogan. (aw/sid)