Die Weltkriegsbombe wurde bei Sondierungsarbeiten in der Sternschanze gefunden.
  • Die Weltkriegsbombe wurde bei Sondierungsarbeiten in der Sternschanze gefunden.
  • Foto: André Lenthe

Großalarm in der Sternschanze: So lief die Entschärfung der Fliegerbombe

Im Schanzenviertel wurde am Samstagnachmittag bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Grundschule Sternschanze an der Altonaer Straße eine Weltkriegsbombe gefunden. Schnell stand fest: Der Blindgänger, der in einem sechs Meter tiefen Schacht lag, muss zeitnah entschärft werden. Eine aufwendige Evakuierung lief an, mehrere tausend Menschen mussten ihre Wohnung vorübergehend verlassen. Kurz nach Mitternacht vermeldete die Feuerwehr dann die erfolgreiche Entschärfung der Fliegerbombe.

Gegen 16 Uhr wurde die Polizei über den Fund bei Sondierungsarbeiten benachrichtigt, wenig später rückte der Kampfmittelräumdienst an. Kurz darauf war klar: Bei dem Fund handelt es sich um eine 500 Pfund-Weltkriegsbombe. Die Bombe mit Heckaufschlagzünder lag halb sechs Meter tief verdeckt im Erdreich und wurde aufwendig freigelegt, um den Zünder zu prüfen und über weitere Maßnahmen zu entscheiden.

Blindgänger gefunden: Tausende evakuiert – Konzert abgesagt

Dabei wurde beschlossen: Eine zügige Entschärfung ist unumgänglich. Die NINA Warn-App wurde ausgelöst, die Polizei begann gegen 19.50 Uhr mit den Evakuierungsmaßnahmen. Rund 5000 Bewohner mussten ihre Wohnungen räumen, die Rote Flora sagte ein Konzert ab. Ein Sperrradius von 300 Metern wurde eingerichtet, zudem wurden Straßen in einem Warnradius von 500 Metern gesperrt. Das betraf auch Teile der Stresemannstraße.

In dem rot markierten Sperrradius muss evakuiert werden. Polizei
Bombenfund in der Schanze. Blingänger soll entschärft werden - Polizei bereitet sich auf Evakuierung vor
In dem rot markierten Sperrradius muss evakuiert werden. Straßen in dem hell markierten Bereich werden gesperrt.

Auch der S- und U-Bahnverkehr rund um das Schanzenviertel war eingeschränkt, Züge im Fernverkehr wurden teilweise umgeleitet oder fielen ganz aus, weil der Bahnhof Altona nicht angefahren werden konnte.

Für die betroffenen Bewohner wurde eine Notunterkunft im Gymnasium Allee an der Max-Brauer-Allee 83-85 eingerichtet. Shuttlebusse dorthin standen an der Lagerstraße 28 und an der Kreuzung Altonaer Straße Ecke Schulterblatt bereit. Auch ein Seniorenheim grenzte an den Sperrradius, wie die Polizei auf X mitteilte. Die Bewohnern mussten zum Teil liegend transportiert werden. In der Notunterkunft befanden sich zum Zeitpunkt der Entschärfung etwa 220 Personen.

Um 23.32 Uhr war die Evakuierung endgültig abgeschlossen – der Kampfmittelräumdienst konnte mit seiner Arbeit beginnen. Eine halbe Stunde später und gut acht Stunden nach dem Fund erfolgte die Entwarnung: Die Fliegerbombe war erfolgreich entschärft.

Die Feuerwehr Hamburg war zusammen mit den Hilfsorganisationen mit knapp 120 Einsatzkräften rund sechs Stunden im Einsatz für Hamburg.

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