„Shakehands“ vor dem Spiel KSV Johannisthal - Nationalmannschaft des Vatikan
  • Die Vatikan-Auswahl (in gelben Trikots) spielte gegen eine Ü40-Mannschaft des KSV Johannisthal.
  • Foto: imago/Matthias Koch

Mit dem Segen des Papstes: So liefen die Länderspiele des Vatikan in Berlin

Himmlisches Wetter, gute Laune – doch nichts zu holen: Die Fußball-„Nationalmannschaften“ des Vatikans sind bei ihrem Besuch in der deutschen Hauptstadt sportlich leer ausgegangen.

Die Angestellten von Papst Franziskus aus dem kleinen Stadtstaat inmitten von Rom verloren beim inoffiziellen „Länderspiel“ im Käthe-Tucholla-Stadion mit 2:3 gegen eine Ü40-Auswahl des ökumenischen Berliner Amateurklubs KSV Johannisthal. Auch die vatikanischen Frauen hatten mit 0:3 gegen den aus NRW angereisten Bonn-Endenicher FV das Nachsehen.

Sogar die Nationalhymnen wurden vor dem Anpfiff gespielt

Das Ergebnis war am Samstagnachmittag jedoch eher zweitrangig: 202 Zuschauer erfreuten sich unweit des Trainingsgeländes von Union Berlin an diesen ungewöhnlichen, freundschaftlichen Begegnungen. Wie bei einem offiziellen Länderspiel liefen die Teams mit Flaggen auf das Feld, dazu wurden die Nationalhymnen gespielt. Das Männer-Spiel leitete Berlins Bausenator Christian Gaebler als Schiedsrichter.

Für den Vatikan, der weder FIFA- noch UEFA-Mitglied ist, war es das einzige „Länderspiel“ im Kalenderjahr 2024. Die Arbeit für den Papst hat Priorität, die Spielerinnen und Spieler mussten sich für das Wochenende freinehmen oder Dienste tauschen. Für die erst 2018 ins Leben gerufene Frauenauswahl – bestehend hauptsächlich aus Frauen und Töchtern der Vatikanangestellten – war es sogar eine Premiere außerhalb von Italien.

Seit mehr als 50 Jahren gibt es eine eigene Liga im Vatikan

Dabei hat der Fußball im Vatikan durchaus Tradition. Seit 1972 gibt es eine eigene Liga, dazu Pokal und Supercup. „Die Schweizer Garde stellt eine Mannschaft, die Feuerwehr, die Gendarmerie, das Kinderspital, die Museen, …“, sagte der Schweizer Aurelio Balbis. Er hat die Spiele mit KSV-Präsident Elmar Werner über das Domradio in Köln eingefädelt.

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Im Juni 2023 waren die deutschen Amateurklubs in Rom zu Gast, damals siegten die Gastgeber noch mit 7:1. Nun kam es in Treptow-Köpenick zum Rückspiel des „Vatikan-Cups“. Auch Papst Franziskus wisse durchaus Bescheid: „Letztes Jahr hat er dem KSV einen Dankesbrief geschickt. Der hängt jetzt eingerahmt im Klubhaus“, berichtete Balbis. Irgendwann werde der Bischof von Rom auch vom Auswärtsspiel in Berlin „zu Ohren bekommen“. (sid/mp)

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