Mitarbeiter desinfizieren einen Zug
  • Mitarbeiter desinfizieren einen Zug in Indien.
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Noch gefährlicher? Indien besorgt über „Delta Plus“-Variante

Das indische Gesundheitsministerium ist besorgt über die neu entdeckte „Delta Plus“-Variante und will sie genauer untersuchen lassen. Diese Corona-Mutation soll besonders ansteckend sein.

In Indien wurden bisher mehrere Dutzend Fälle gemeldet, in denen sich Menschen mit „Delta Plus“ infiziert haben. Diese Corona-Variante soll sich besonders gut verbreiten und stärker an Lungenzellen binden, hieß es in einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums in Neu Delhi. Wissenschaftler sagen allerdings, dass es bisher noch zu wenig Daten gebe.

Indien: Gesundheitsminister besorgt über „Delta Plus“-Variante

Gesundheitsminister Rajesh Bhushan habe aber bereits einen Warnhinweis für die betroffenen Gebiete herausgegeben, der trotz der „bisher noch recht niedrigen Zahlen“ schnell an die Bevölkerung adressiert werden sollte, berichtet die „Frankfurter Rundschau“. Den betroffenen Staaten wurden zudem Eindämmungsstrategien im Kampf gegen die Corona-Variante empfohlen: Menschenmengen unterbinden, großflächige Corona-Tests einsetzen und ausreichend Impfangebote bereitstellen.

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Inzwischen seien rund 40 „Delta Plus“-Fälle in drei indischen Bundesstaaten sowie weitere Fälle in neun anderen Ländern erfasst worden, teilte der Gesundheitsminister mit. Genannt wurden unter anderem die USA, China und Russland sowie die Schweiz, Polen, Portugal und Großbritannien – Deutschland gehört nicht dazu.

Delta-Variante hat mehrere Mutationen

Bei der auch als B.1.617.2.1 oder AY.1 benannten Variante handelt es sich um die Delta-Variante mit der zusätzlichen Spike-Mutation K417N, die auch in der zunächst in Südafrika entdeckten Beta-Variante vorgekommen ist. Die Delta-Variante hat mehrere Mutationen. Während das Coronavirus zirkuliert, mutiert es ständig. Manche dieser Mutationen sind effektiver, manche jedoch auch weniger effektiv oder sie machen gar keinen Unterschied.

Die genauen Funktionen der Delta-Mutationen sind bisher nicht wissenschaftlich erforscht, berichtet die „Deutsche Welle (DW)“. Bisher bekannt sei, dass die Mutationen dem Virus erlauben, sich einfacher an die Zellen der Menschen zu binden und einigen Immunreaktionen zu entgehen, sagt Deepti Gurdasani, klinische Epidemiologin an der Queen Mary University of London im „DW“-Interview. Die „Delta Plus“-Variante sei noch übertragbarer und resistenter gegen die bisher zugelassenen Impfstoffe.

WHO listet „Delta Plus“ unter bekannter Delta-Variante

Die indische Regierung wurde zuvor kritisiert, die Gefahr der Delta-Variante, die zunächst in Indien entdeckt worden ist und mit der heftigen zweiten Welle im April und Mai in dem Land in Verbindung gebracht wird, zu spät erkannt zu haben. Inzwischen sind die offiziellen Corona-Fallzahlen wieder deutlich gefallen.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfolgt „Delta Plus“ derzeit als Teil der Delta-Variante. Noch scheine diese Variante demnach nicht verbreitet zu sein, hieß es. (vd/dpa)

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