Steffen Baumgart gibt Robert Glatzel an der Seitenlinie Anweisungen
  • Steffen Baumgart muss vorerst ohne HSV-Torjäger Robert Glatzel (l.) auskommen.
  • Foto: WITTERS

Neuer HSV-Stürmer? Baumgart spricht über Glatzel-Ausfall – zwei Talente im Fokus

Am vergangenen Donnerstag, wenige Minuten nachdem Robert Glatzel im Test gegen Aarhus GF (1:1) mit dick bandagiertem Oberschenkel ausgewechselt werden musste, wollte Steffen Baumgart noch nicht spekulieren. Denn da kannte er die Diagnose beim schwer verletzten HSV-Stürmer noch nicht. Jetzt schon. Und es ist nicht verwunderlich, dass der Trainer den monatelangen Ausfalls seines besten Torjägers sehr bedauert. Am Dienstag sprach Baumgart darüber, wie er im Hamburger Sturm jetzt plant – und über Glatzels Unglück.

„Wenn du einen Stürmer verlierst, der über einen längeren Zeitraum so getroffen hat, ist das nicht einfach“, gab Baumgart nach dem ersten Training der Woche zu. „Vor allem für Bobby selbst. Ich glaube, das kann sich jeder vorstellen.“ Dass Glatzel, der sich einen Sehnenabriss im Hüftbereich zuzog, voraussichtlich bis ins Frühjahr 2025 hinein ausfallen wird, trifft auch Baumgart. Trotzdem ist der 52-Jährige bemüht, den Pessimismus zu bremsen.

Ohne Glatzel: Baumgart setzt auf Breite des HSV-Kaders

„Es muss trotzdem weitergehen“, betont er und verweist auf die Breite des HSV-Aufgebots, mit dessen Hilfe der Ausfall des 30-Jährigen aufgefangen werden soll. „Wir haben ja nicht umsonst von Anfang an gesagt, dass wir uns im Kader breiter aufstellen wollen, weil so etwas passieren kann“, sagt Baumgart. „Keiner wünscht sich so etwas. Trotzdem hoffen wir, dass wir dann von vornherein so gut gearbeitet haben, dass wir es einigermaßen auffangen können.“ Neben Neuzugang Davie Selke steht auch Ransford Königsdörffer als erste Alternative für Glatzel parat.

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Baumgart plant auch weiterhin, zwei zentrale Stürmer von Beginn an auflaufen zu lassen. Schon am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) werden daher Selke und Königsdörffer die Doppelspitze bilden. Zudem sieht der Coach die beiden Talente Omar Sillah und Otto Stange, der im Test gegen Aarhus überzeugte, den Baumgart aber noch als „etwas wild“ bezeichnet, als Kandidaten – zumindest für den Kader. „Die werden jetzt nicht reingeworfen“, sagt Baumgart mit Blick auf die Startelf. „Aber auf der Stürmer-Position ist es nun so, dass wir zwei Erfahrene haben und zwei Junge. Und vielleicht taucht ja auch noch der ein oder andere auf, mit dem wir noch gar nicht rechnen.“

Choupo-Moting, Modeste und Co. aktuell keine HSV-Option

Baumgart denkt dabei an Spieler wie Immanuel Pherai, die als eine Art hängende Spitze agieren könnten. Über die Verpflichtung eines vertragslosen Stürmers wie Eric Maxim Choupo-Moting oder Anthony Modeste, den Baumgart schon beim 1. FC Köln trainiert hatte, will der Trainer aktuell dagegen nicht wirklich nachdenken. „Das sehe ich im Moment ein bisschen schwierig“, sagt er. „Denn man sollte vor allem Vertrauen in den Kader haben, den man hat.“

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Choupo-Moting, Modeste und Co. hätten „alle ihre Quote“ nachgewiesen, weiß Baumgart. „Aber sie haben auch alle seit vier Monaten Urlaub. Und bei den Intensitäten, die im Fußball aktuell laufen, bin ich mir sicher, dass die nicht morgen kommen und übermorgen helfen könnten.“ Baumgart will das Fehlen Glatzels, das den HSV hart getroffen hat, also mit Bordmitteln kompensieren. Er vertraut seinem Aufgebot und den Optionen, die sich ihm bieten. Dass das nicht einfach wird, weiß er aber auch. „Denn ich glaube, ein Bobby Glatzel in der Verfassung und Form, kriegst du nicht so aufgefangen“, musste er am Dienstag eingestehen. „Das musst du irgendwie anders auffangen.“

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