Daniel Elfadli geht mit entschlossenem Blick über das Spielfeld im Volksparkstadion
  • Daniel Elfadli hat sich beim HSV längst als Stammkraft etabliert.
  • Foto: WITTERS

„Absolut!“ Elfadli macht Erstliga-Ansage – und wird zu Baumgarts HSV-Helfer

Wohl jeder Profi, Trainer und Verantwortliche hat dieses eine Spiel im Jahr, das für einen persönlich besonderer ist als alle anderen. Für Daniel Elfadli steht diese Partie am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) an. Dann trifft der Abräumer mit dem HSV auf den 1. FC Magdeburg, seinen Ex-Klub, den er am liebsten schon im Vorjahr für Hamburg verlassen hätte, weshalb er sich teils harten Vorwürfen ausgesetzt sah. „Ich war in einem Tunnel“, verriet Elfadli der MOPO im Juli. Jetzt, als etablierte HSV-Stammkraft, sprach er erneut über den FCM. Elfadli wird in dieser Woche zum speziellen Helfer für die HSV-Trainer – und macht auch eine Erstliga-Ansage.

„Ich hatte zwei schön Jahre in Magdeburg“, sagt Elfadli. „Ich bin dort als Mensch, aber auch als Spieler gewachsen, und bin dem Verein sehr dankbar.“ Denn beim FCM schaffte der heute 27-Jährige spät seinen Durchbruch im Profifußball, im Juli 2022 debütierte er in der Zweiten Liga. Und genau in diesem Wettbewerb wird er nun erstmals auf seinen ehemaligen Verein treffen. „Es ist ein sehr besonderes Spiel. Ich habe sehr Bock“, betont Elfadli.

Daniel Elfadli trifft mit HSV auf seinen Ex-Klub Magdeburg

Kontakt nach Magdeburg, wo er sich im Vorjahr wegen seines Wechselwunsches zum HSV einiges anhören musste, gab es in dieser Woche noch nicht wirklich. „Ich bin da eher bei mir und versuche, mein Spiel zu machen“, erklärt Elfadli, der vor dem Wiedersehen keine Seitenhiebe an seine ehemaligen Kollegen verteilen will. Spitzen aus Sachsen-Anhalt hat es bisher auch noch nicht gegeben, sagt er und lacht, denn: „Das kommt wahrscheinlich noch.“

Vergangene Saison war Daniel Elfaldi noch als Magdeburger im Volkspark zu Gast. WITTERS
Daniel Elfaldi im Zweikampf mit Stephan Ambrosius
Vergangene Saison war Daniel Elfaldi noch als Magdeburger im Volkspark zu Gast.

Elfadli weiß, was am Sonntag auf den HSV zukommt. Immerhin ist es der Tabellenzweite, der im Volkspark gastiert. „Sie spielen Mann-gegen-Mann und sind hin und wieder anfällig für individuelle Fehler. Das hat man letzte Saison gesehen, diese Saison auch“, hat er beobachtet und zieht Schlüsse: „Beim Mann-gegen-Mann gibt es immer die Möglichkeit, dass man Räume freizieht mit viel Bewegung. Wir müssen sehr dynamisch sein, vor allem im Zentrum, und die Tiefe bespielen.“ Da der Ex-Magdeburger FCM-Experte ist, dient er den HSV-Trainern besonders als Hilfe.

Elfadli konnte den HSV-Trainern Tipps über den FCM geben

Steffen Baumgart und seine Assistenten gingen schon in der Vorwoche auf Elfadli zu, um sich über den Gegner schlau zu machen. „Klar helfe ich da und versuche, mein Wissen und meine Erfahrung mit einzubringen“, sagt der Sommer-Zugang. „Alles, was hilft, gebe ich so weiter und schaue mal, ob das was bringt.“ Der HSV weiß auch dank Elfadli genau, was da für ein Gegner kommt. Offen ist indes noch, auf welcher Position der Allrounder spielen wird.

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In Düsseldorf (3:0) agierte Elfadli zuletzt als rechtes Glied in der Abwehr-Dreierkette, dafür begann Ludovit Reis an der Seite von Jonas Meffert im Mittelfeldzentrum. „Ich weiß, dass ich im Mittelfeld auf der Sechs helfen und meine Qualitäten da einbringen kann. Ich habe aber auch meine Stärken in der Innenverteidigung, sei es in der Mitte oder rechts“, sieht Elfadli die Planungen mit ihm nüchtern. „Am Ende entscheidet es natürlich das Trainerteam.“ Und zuvorderst Chefcoach Baumgart, der in Elfadli perspektivisch einen Erstliga-Spieler sieht, wie er kürzlich klarstellte.

HSV-Profi Elfadli reagiert auf Lob von Steffen Baumgart

„Das habe ich natürlich auch mitbekommen und es freut einen natürlich immer zu hören“, lautet Elfadlis Reaktion auf Baumgarts Schwärmerei. „Aber ich versuche, mich jede Woche auf meine Sache zu konzentrieren, im Training Gas zu geben, besser zu werden und der Mannschaft zu helfen. Das ist mein Hauptfokus.“ Es sind sachliche Worte eines Profis, der bis vor wenigen Jahren noch in der Oberliga gekickt hat – und der erst danach zum Spätstarter wurde.

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 „Ich habe schon öfter gesagt, dass es für mich ein Traum ist, den ich hier leben kann“, schätzt Elfadli sich glücklich. „Das war schon in Magdeburg so. Ich genieße jeden Tag und versuche, mich voll einzubringen, mit der Mannschaft Spiele zu gewinnen, mit anzuschieben und das Projekt zu Ende zu bringen und aufzusteigen.“ Das ist das klare Ziel des HSV. Und auch sein eigenes. Denn auf die Frage, ob er sich den auch selbst als Erstliga-Spieler sieht, antwortet Elfadli selbstbewusst – und mit einer kleinen Bundesliga-Ansage: „Absolut! Natürlich. Deswegen bin ich hier.“

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