Mika Tangermann schlug sich bei seinem Eurocup-Debüt wacker - aber gegen Cluj war nicht viel zu holen.
  • Mika Tangermann schlug sich bei seinem Eurocup-Debüt wacker - aber gegen Cluj war nicht viel zu holen.
  • Foto: WITTERS

Debakel am Dienstag! Towers gehen in Europa unter

Wieder nichts! Ersatzgeschwächt verloren die Hamburg Towers ihr Eurocup-Spiel gegen UBT Cluj-Napoca turmhoch mit 67:103 (27:47). Die Qualifikation für die Playoffs wäre jetzt keine Überraschung mehr, sondern bereits eine mittlere Sensation.

Es gab den Moment der Hoffnung, dass den Towers im vierten Anlauf der erste Eurocup-Sieg der Saison gelingen könnte. Osaro Rich verhinderte mit einem spektakulären Block einen Korb von Zavier Simpson, nach Gegenangriff und Foul verwandelte Camron Reece die fälligen Freiwürfe zum 12:11-Zwischenstand für die Towers. Indes, es blieb die einzige Führung der Wilhelmsburger im gesamten Spiel. 

Center-Problem der Towers: Tangermann muss einspringen

Ein kurzer Moment der Hoffnung also, dass das Fehlen von Niklas Wimberg, Zsombor Maronka, Kur Kuath und Benedikt Turudic irgendwie kompensiert werden könnte. Ohne Kuath und Turudic stand den Towers kein etatmäßiger Center zur Verfügung, was das Spiel unter dem Korb extrem erschwerte. Der 19-jährige Mika Tangermann, sonst für Rist Wedel unterwegs, sprang ein, konnte bei seinem Debüt aber kein vollwertiger Ersatz sein.

Dreierquote der Hamburger liegt unter 20 Prozent

Mangels großgewachsener Spieler suchten die Towers ihr Heil in vielen riskanten Drei-Punkte-Versuchen, von denen vor der Pause nur jeder sechste (3/18) sein Ziel fand. 17 Prozent – eine bescheidene Bilanz. Als Dennis Sealey wiederum für die Rumänen einen Dreier zum 24:36 versenkte, nahm Towers-Trainer Benka Barloschky eine Auszeit. Doch auch seine Worte konnten die Center-schwere Last nicht nehmen, die auf den Türmen lag. Mit 20 Punkten Rückstand ging es in die Halbzeitpause.

40 Cluj-Fans freuen sich beim Eurocup in Wilhelmsburg

Auch danach hatten meist die gut 40 Cluj-Fans unter den 1571 Zuschauer:innen (darunter Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig) gut Lachen – kurz vor Schluss gaben sie sogar eine rumänische Version von Friedrich Schillers „Ode an die Freude“ zum Besten. Der Vorsprung der Transsilvanier wuchs und wuchs sich zum Debakel für die defensiv kaum noch stattfindenden Wilhelmsburger aus. „Spät im dritten Viertels sah es kurz so aus, als würden wir vom Weg abkommen und unsere Identität nicht mehr schützen“, erklärte Coach Barloschky, der sich vor sein taumelndes Team stellte: „Der Unterschied zur Bundesliga ist da, der Eurocup ist besonders anspruchsvoll.“ Am Ende stand es 67:103 gegen ein Team, das bis dahin ebenfalls alle seine bisherigen Eurocup-Spiele verloren hatte. Das ließ sich durch die Personalnot allein nicht erklären.

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Jordan Barnett war mit 15 Zählern vor Brae Ivey (13) noch der fleißigste Punktesammler der Gastgeber, deren Dreierquote schließlich bei ernüchternden 11,5 Prozent lag. Am 22. Oktober geht es für die Türme im Eurocup nach Venedig, am 29. Oktober gibt es das nächste Heimspiel gegen Ankara. Danach könnte Platz sechs der Zehnergruppe, der zum Einzug ins Achtelfinale reichen würde, schon weit entfernt sein.

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