Strafjustizgebäude von außen
  • Das Strafjustizgebäude am Sievekingplatz
  • Foto: imago/Dirk Sattler

Kampf gegen Aktenberge: Hamburger Justiz will Einsatz von KI testen

Auf den Geschäftsstellen der Hamburger Gerichte müssen viele eingehende Schriftstücke sortiert werden. Das kostet Zeit. Könnte bald ein Assistenzsystem mit künstlicher Intelligenz helfen?

Bei der Hamburger Justiz könnte schon bald Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Ihre mögliche Aufgabe: Aktenberge verkleinern.

Wie ein Sprecher der Justizbehörde erklärte, soll am Landgericht demnächst ein Assistenzsystem erprobt werden. Das System solle erkennen, ob es sich bei eingehenden Dokumenten in Zivilsachen zum Beispiel um eine Klage oder ein Gutachten handelt und von welcher Partei es eingereicht wurde, so Sprecher Dennis Sulzmann.

Künstliche Intelligenz soll Beschäftigte entlasten

Bei Bedarf könne die KI auch große Dokumente in einzelne aufteilen. Die Anwendung soll die Beschäftigten in den Geschäftsstellen entlasten und dazu beitragen, dass Verfahren schneller bearbeitet werden können. Das System könne weiter ausgebaut werden, um etwa auch Inhalt und Struktur von Dokumenten zu erfassen.

Das könnte Sie auch interessieren: Kostenlos! Hamburger baut jedem seiner 32 Mieter ein eigenes Balkonkraftwerk

Anwälte in Deutschland und anderen Ländern erproben oder nutzen bereits den Einsatz von KI. Nach Einschätzung von Fachleuten werden sich auch Richter darauf einstellen müssen. „Die Gerichte sind jetzt schon überlastet und werden in Zukunft noch viel mehr überlastet sein“, sagte kürzlich der Vorstandsvorsitzende beim Legal Tech Verband Deutschland, Stefan Schicker. Denn auch Laien könnten künftig mithilfe spezialisierter KI-Systeme Klagen erstellen, die zumindest der Form nach schlüssig aufgebaut seien. (dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp