Stefan Hans Kläsener im Anzug und mit Brille beim Symposium – 70 Jahre WAZ in Essen 2018
  • Stefan Hans Kläsener beim Symposium „70 Jahre WAZ“ in Essen 2018.
  • Foto: IMAGO/Funke Foto Services

Er wurde nur 59 Jahre alt: Langjähriger Chefredakteur verstorben

Eine journalistische Größe in Deutschlands Norden: Er genoss ein hohes Ansehen in der Region und in der Medienbranche. Nun ist der frühere Chefredakteur Stefan Hans Kläsener gestorben.

Der frühere Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags, Stefan Hans Kläsener, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 59 Jahren in Flensburg, wie die Unternehmensgruppe NOZ/mh:n mitteilte. „Mit dem Tod von Stefan Hans Kläsener ist Schleswig-Holstein um eine seiner stärksten publizistischen Stimmen ärmer. Unsere Unternehmensgruppe verliert mit Stefan Hans Kläsener einen herzlichen Menschen, brillanten Denker und hervorragenden Journalisten. Er hinterlässt eine große Lücke.“

Kläsener war von Dezember 2014 bis Juli 2024 fast zehn Jahre als Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags (sh:z) tätig. Zu dem Verlag gehören mehrere Tageszeitungen, darunter das „Flensburger Tageblatt“. Seit Sommer 2023 war Kläsener auch für die Presse-Produkte des A. Beig-Verlags in Pinneberg verantwortlich. 

Ein treuer Autor, Ratgeber und Gesprächspartner

„Seine Persönlichkeit und seine Arbeitsweise haben die Kultur in den schleswig-holsteinischen Redaktionen maßgeblich geprägt. Seit 2016 strahlten diese auch auf die Produkte des Medienhauses „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) aus“, hieß es in der Mitteilung. Im Sommer hörte Kläsener krankheitsbedingt in der Chefredaktion auf, „blieb den Medienhäusern aber als Ratgeber, Gesprächspartner und Autor treu“.

Weiter hieß es: „Stefan Hans Kläsener war sehr belesen und außerordentlich weltgewandt. Er wusste stets den richtigen Ton anzuschlagen und konnte seinem Gegenüber auch das entlocken, was dieser nicht preisgeben wollte.“ Konfliktsituationen habe er feinfühlig und souverän gemeistert, „mit Ironie und Humor und ohne eigene Eitelkeiten.“

Vom Volontär zum Chefredakteur – Kläseners beruflicher Lebensweg

Kläsener, der sich ehrenamtlich bei der Gesellschaft katholischer Publizisten, der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Hospizbewegung engagierte, war viele Jahrzehnte im Journalismus tätig. Vor seiner Zeit in Schleswig-Holstein war er Chefredakteur der „Westfalenpost“. Volontiert hatte er bei den „Lübecker Nachrichten“. Er war später auch Lokalchef bei der „Fuldaer Zeitung“. 

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Chefredakteur war er das erste Mal bei der „Braunschweiger Zeitung“. Deren amtierende Chefredakteurin Kerstin Loehr schrieb in einem Nachruf auf der Webseite der „Braunschweiger Zeitung“ unter anderem: „Ich selbst habe Stefan Kläsener in meiner Zeit als Lokalchefin in Peine kennen und sehr schätzen gelernt – als einen ‚Chef‘, der immer ein offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen in einer Lokalredaktion hatte – als einen klugen Berater, einen ehrlichen und fairen Kritiker und einen Journalisten, der nicht nur schreiben konnte, sondern auch bei Moderationen mit einem großen Allgemein- bis Spezialwissen, mit feiner Emotionalität und einem ganz besonderen Charme fesselte.“ (dpa/mp)

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