Beim Derby heillos überfordert: Dieser Referee pfeift St. Pauli beim BVB
Dem Schiedsrichter kommt in jedem Bundesliga-Spiel eine gewisse Bedeutung zu. Will der FC St. Pauli am Freitag in Dortmund (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) etwas mitnehmen, muss alles passen – auch die Leistung des Unparteiischen. Der ist beim Kiezklub kein Unbekannter und sorgte vor wenigen Wochen eine Spielklasse tiefer für große Empörung.
Schon während der Partie zwischen Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf (1:2) waren die Emotionen hochgekocht. Die Gastgeber störten sich massiv an der Leistung von Referee Dr. Matthias Jöllenbeck, ein ehemaliger Hamburger sogar so sehr, dass er binnen weniger Sekunden Gelb-Rot sah. Und das war noch nicht das Ende der Zwistigkeiten zwischen Rachid Azzouzi und dem Pfeifenmann.
Ex-St. Paulianer von Referee Jöllenbeck angerempelt
„Ich stand einfach nur da und wurde von ihm weggerempelt“, berichtete Azzouzi von einem Vorfall nach Spielende im Kabinentrakt. „Warum und wieso müsste man ihn mal fragen.“ Fürths Chefscout Sergio Pinto und weitere Zeugen sollen den Vorfall so bestätigt haben. „Ich würde das auch unter Eid vor Gericht so bezeugen“, hatte Pinto gesagt, während Kleeblatt-Coach Alexander Zorniger das generelle Verhalten Jöllenbecks massiv kritisierte.
„Er wartet nur darauf, dass irgendwo etwas Emotionales passiert“, kritisierte. „Es ist unmöglich. Zum Schluss wollte er mir schon die Hand nicht geben. Dann habe ich gesagt: ‚Wir arbeiten eine Woche nur für das Spiel und dann bringst du gefälligst deine bestmögliche Leistung.‘ Und dann wollte er mir Gelb-Rot geben.“ Bei der Schiedsrichtersitzung werde immer von Respekt gesprochen. „Gerade eben ist der Weg zum Respekt eine Einbahnstraße. Das geht nur vom Schiedsrichter zu uns.“
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Der Vorfall zwischen Jöllenbeck und Azzouzi hatte übrigens kein Nachspiel. Wohl auch deshalb, weil sich der Freiburger Arzt später beim Fürther Sportchef entschuldigt hatte. Eine vergleichbare Aktion gibt es in Zusammenhang mit dem FC St. Pauli zwar nicht, aber bei seinem letzten Einsatz mit Kiezklub-Beteiligung hatte der Schiri auch einen gebrauchten Tag.
Im Derby beim HSV stand Jöllenbeck komplett neben sich
Jöllenbeck hatte im Mai das Derby beim HSV (0:1) geleitet – und zwar mehr schlecht als recht. Allerdings hatte St. Pauli auch davon profitiert, dass er aus schwer nachvollziehbaren Gründen einen eigentlich regulären Treffer von Robert Glatzel (24.) nicht anerkannte. Auch ansonsten wirkte der Unparteiische an dem Tag heillos überfordert und traf reihenweise umstrittene Entscheidungen.
Bleibt zu hoffen, dass sich ähnliches im Signal Iduna Park nicht wiederholt. Und dass vom Schiedsrichter nach dem Schlusspfiff keine Rede sein wird.