Leverkusen-Trainer Xabi Alonso breitet unzufrieden die Arme aus während der Partie gegen Holstein Kiel
  • Das Remis im vergangenen Spiel gegen Holstein Kiel gefiel Leverkusen-Trainer Xabi Alonso ganz und gar nicht.
  • Foto: imago/Laci Perenyi

Bericht über Kabinen-Zoff bei Bayer! Xabi Alonso: „So kann es nicht weitergehen“

Seine Coolness hat Xabi Alonso auch in kniffligen Zeiten nicht verloren. Nach einem lässigen Trickwurf eines Tischtennisballs in ein Wasserglas zeigte der Meister-Trainer von Bayer Leverkusen den Daumen nach oben, die Social-Media-Abteilung feierte den Basken am Mittwoch als „Baller“. Mehr als ein gequältes Lächeln huschte Alonso dabei aber nicht über das Gesicht – zu viele Nackenschläge hat der Coach in der verflixten Länderspielpause einstecken müssen.

Ausnahmekönner Florian Wirtz? Fehlt aktuell mit einer Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk. Torjäger Victor Boniface? Wurde stundenlang mit seinem Nationalteam am Flughafen in Libyen festgehalten und kehrte übermüdet nach Leverkusen zurück. Während Alonso die Daheimgebliebenen im Training gewohnt gestenreich auf die schwere Aufgabe gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) einstellte, wurden die Baustellen bei der Werkself immer mehr und komplizierter.

Xabi Alonso rügte Leverkusen-Profis

Denn schon vor dem Abflug der Stars zu den Nationalmannschaften war die Mängelliste beim Double-Gewinner lang, von der Leichtigkeit der Vorsaison ist beim derzeitigen Tabellenfünften nicht mehr viel übrig. Das machte das völlig überraschende 2:2 gegen Aufsteiger Holstein Kiel nach einer 2:0-Führung deutlich.

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„So kann es nicht weitergehen“, soll Alonso in der Kabine laut „Sport Bild“ gepoltert haben, jeder müsse sich „überlegen, wie er die nächste Phase angehen will.“ Vor allem defensiv läuft nicht viel zusammen – und nun stürmen in Omar Marmoush und Hugo Ekitike auch noch zwei Eintracht-Angreifer in Topverfassung auf die wankende Abwehr zu.

Schon zwölf Gegentore hat die Werkself in den ersten sechs Bundesliga-Partien kassiert, in der gesamten Vorsaison waren es nur insgesamt 24. „Ich hoffe, dass wir in der Pause einen guten Dialog haben. Das müssen wir schnellstmöglich rauskriegen“, sagte Kapitän Lukas Hradecky, der gegen seinen Ex-Klub vor seinem 300. Einsatz in der Bundesliga steht.

Florian Wirtz vor möglichem Ausfall

Doch auch offensiv wird sich Alonso Gedanken machen müssen – der eventuelle Ausfall von Wirtz, der sich im Länderspiel gegen die Niederlande (1:0) verletzte, zwingt ihn zum Umbauen. Wirtz ist einer der wenigen „Unersetzlichen“ im starken Kader der Leverkusener. „Flo hat diesen Wunsch, in dieser Saison noch besser zu spielen. Er möchte zeigen, dass er sich noch weiterentwickeln kann“, hatte Alonso erst unlängst erklärt – wie lange der Zauberfuß fehlt, ist unklar.

Sportgeschäftsführer Simon Rolfes beruhigte die Sorgen um Wirtz im Interview mit Sky vorerst. „Wir haben ja nicht bekanntgegeben, dass er ausfällt. Wir haben bekanntgegeben, dass er Probleme hat, was jeder sehen konnte, da er raus musste. Deshalb konnte er gestern nicht trainieren. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt und ob er am Wochenende zur Verfügung steht oder nicht.“

Bayer Leverkusen: VfB Stuttgart und FC Liverpool warten

Dabei stehen Bayer nach einem durchwachsenen Saisonstart nun wegweisende Wochen bevor. Sieben Spiele warten bis zum 9. November auf die Werkself, darunter die Kracher in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart (1. November) und in der Champions League beim FC Liverpool (5. November).

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Zuerst steigt aber das Duell mit den drittplatzierten Frankfurtern. Und zumindest die Bilanz wird Alonso Mut machen. Die letzten zehn Heimspiele gegen die Eintracht hat die Werkself allesamt gewonnen – und das immer mit mindestens zwei Toren Differenz. (aw/sid)

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