Niedergeschlagen: St. Pauli-Coach Alexander Blessin
  • St. Pauli-Coach Alexander Blessin wurmte das Gegentor, vor allem die Entstehung.
  • Foto: WITTERS

„Sehr, sehr traurig“: Blessin und der bittere Punkt-Irrtum

Das Bauchgefühl täuschte den Trainer des FC St. Pauli. Niedergeschlagen wirkte Alexander Blessin zu fortgeschrittener Stunde, kurz vor dem Übergang des Freitagabends in den Samstag. Die Zeit drängte: Er musste dringend noch etwas essen vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses vom Dortmunder Fußballtempel. Mit leerem Magen wollte er sich nicht auf dem Weg machen, wo er und sein Team doch schon mit leeren Händen die Heimreise antreten mussten.

„Wir sind sehr, sehr traurig, dass wir ohne Punkt nach Hause fahren“, bekannte der Coach nach der unglücklichen 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund, Heimmacht der Liga mit nunmehr vier Siegen aus vier Spielen und 12:5 Toren. Überraschung verpasst, Belohnung auch, Aufstocken des bescheidenen Punktekontos sowieso.

Blessin: „Wir hatten eigentlich einen Punkt in der Hand“

Die Kiezkicker waren drauf und dran gewesen, dem favorisierten BVB die ersten Heim-Punkte zu klauen im Signal Iduna Park und selbst einen Zähler einzuheimsen, der sich wie ein Sieg angefühlt hätte, und der nach dem Traumtor von Eric Smith zum 1:1 in der 78. Minute zum Greifen nah schien. Für Blessin noch näher.

„Nach dem 1:1 habe ich gedacht, boah, dann nehmen wir den Punkt mit“, gestand der 51-Jährige, denn sein Team hatte „kurz vor Schluss eigentlich einen Punkt in der Hand“, gefühlt zumindest.

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Irrtum. Das Gefühl trog. Fünf Minuten später hatte der BVB zurückgeschlagen, mit der brutalen individuellen Qualität von Serhou Guirassy, den Blessin als „einen unglaublichen Stürmer mit einer Sprunggewalt“ bezeichnete. Dieser hatte zum 2:1 eingeköpft und damit St. Pauli den Punkt aus der Hand gerissen. Bitter.

Gegentor durch Guirassy ärgert St. Paulis Trainer

Blessin wurmte das Gegentor, vor allem die Entstehung. „Beim 2:1 können wir die Situation besser bewerkstelligen, indem wir außen doppeln“, so der Coach. Nicht allein der gerade erst für Manolis Saliakas eingewechselte Adam Dzwigala hätte gegen den flankenden BVB-Turbo Jamie Gittens verteidigen müssen, was nicht ausreichend gelang, sondern auch der ebenfalls eingewechselte Flügelstürmer Scott Banks hätte „ein bisschen tiefer gehen“ und unterstützen können, erklärte der Coach. Und auch die anschließende Situation im Zentrum bei dem hohen Ball und unmittelbar vor dem Kopfball von Guirassy hätte sein Team besser lösen können. Konjunktiv.

Das Ergebnis sorgte für Frust, aber „mit der Performance und mit der Leistung der Mannschaft sind wir sehr, sehr zufrieden“, so Blessin. Allein: Dafür gibt es keine Punkte. Und die braucht St. Pauli.

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