Eine rote Ampel leuchtet in Sichtweite des ehemaligen Fernsehturms „Telemoritz“.
  • Der „Telemoritz“ steht in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs in Hannover. Die Logos von Volkswagen Nutzfahrzeuge wurden bereits entfernt. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Schräger Plan: Fernsehturm im Norden soll mit Wohnungen umbaut werden

Neue Hoffnung für das bröckelnde Wahrzeichen? Seit Jahrzehnten gehört der „Telemoritz“ zur Stadtsilhouette von Hannover. Doch die Standsicherheit des ehemaligen Fernmeldeturms machte Sorgen und ein Abriss des Turms stand im Raum. Nun soll dem „Telemoritz“ mit einem besonderen Konzept doch noch eine zweite Chance gegeben werden.

Wohnraum statt Abriss: In der Diskussion um die Zukunft des Fernmeldeturms „Telemoritz“ scheint es eine Entscheidung zu geben. Volkswagen Nutzfahrzeuge hat der Stadt Hannover mitgeteilt, dass der Turm verkauft und nicht abgerissen werden soll. Wie der NDR berichtet, würden nun die Vertragsgespräche mit einem Interessenten beginnen.

120 Wohnungen sollen um Turm herum gebaut werden

Dabei soll es sich um den Investor Oliver Blume handeln, der mindestens 120 Wohnungen – über mindestens zwölf Etagen – rund um den Turm bauen möchte. Der Zuschlag ist laut NDR zwar noch nicht offiziell bestätigt. Sollten die Pläne aber Realität werden, sollen die je 25 Quadratmeter großen Wohnungen für eine Miete von 450 bis 500 Euro auf den Markt gehen.


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Auch die Stadtpolitik hatte sich vorab für eine Wohnnutzung des Turms ausgesprochen. In einem gemeinsamen Antrag betonten CDU, SPD und FDP, dass Wohnraum und insbesondere kleine Wohnungen in Hannover anhaltend gefragt sind. „Solche Wohnungen bieten nicht nur eine attraktive Option für Studierende, sondern tragen auch zur Belebung des Bahnhofsareals bei“, so der Antrag. Der „Telemoritz“ steht in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof in Hannover.

Stadtpolitik hatte sich vorab für Wohnnutzung ausgesprochen

Neben einer Wohnnutzung stand auch ein Kulturkonzept für den Turm im Raum. Die Initiative „Der Gute Turm“ um Unternehmer Daniel Pflieger hatte sich dafür eingesetzt, den Turm nach einem Umbau künftig als Konzert- und Veranstaltungsfläche zu nutzen. Doch diese Pläne wurden nun anscheinend durchkreuzt. „Nach dem aktuellen Kenntnisstand der Ratspolitik“ sei eine rein kulturelle Nutzung auf Dauer nicht tragfähig, wurde von CDU, SPD und FDP angemerkt.

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Mit seinen 141 Metern gehört der „Telemoritz“ fest zur Hannoverschen Stadtsilhouette. Der ehemalige Fernmeldeturm wurde bereits 1959 errichtet und ist seit 2000 im Besitz von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Allerdings wurde die Standsicherheit des Turms laut eines Gutachtens von 2023 als „grenzwertig“ bemängelt. 2020 hatte sich ein Betonbrocken in etwa 80 Metern Höhe aus dem Turm gelöst.

Das Bauamt wolle nun Gespräche führen, wie das Wohnungs-Projekt umgesetzt werden kann, so der NDR. Dabei muss auch der Denkmalschutz beachtet werden. (mwi)

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