Auch gegen Magdeburg war der Volkspark mit 57.000 Fans ausverkauft.
  • Auch gegen Magdeburg war der Volkspark mit 57.000 Fans ausverkauft.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Nach Zwischenfällen: HSV-Ultras reagieren gegen Magdeburg auf Zoff mit der Polizei

Groß war zuletzt der Unmut vieler HSV-Fans über das Vorgehen der Polizei. Nachdem es Anfang Oktober, während der Auswärtsfahrt Richtung Düsseldorf, zu unschönen Vorkommnissen gekommen war, stand vor dem Magdeburg-Spiel die Frage im Raum: Wie heftig würden die Ultras reagieren? Auch innerhalb des Vereins war man sich nicht sicher, welche Ausmaße die Proteste annehmen würden. Tatsächlich kam es dann im Rahmen des Spitzenspiels, das die Hamburger mit 3:1 gewannen, auch zu Unmutsbekundungen – allerdings anders als befürchtet.

Als sich die Ränge im Volkspark mehr und mehr leerten und der Anhang sich zufrieden auf den Heimweg machte, dürften auch die Verantwortlichen des HSV aufgeatmet hatten. Heftig war der Unmut der Ultras im Vorfeld gewesen, eher dezent fiel dann ihre Reaktion aus. Das kannte man auch anders, etwa aus dem März, als auf der Nordtribüne eine Polizeiuniform verbrannt wurde.

HSV-Ultras erinnerten an die Vorfälle in Kirchweyhe

Proteste gab es auch diesmal, jedoch eher sanfter Natur. „Kirchweyhe lehrt: Traue nicht der Presse und dem Polizeibericht“, stand auf einem Banner, das während der Partie auf der Nordtribüne ausgerollt wurde. Eine Kritik an all jenen, die die Veröffentlichungen der Polizei nach den Vorkommnissen vor der Düsseldorf-Partie ohne jede Nachfrage als einzig wahre Wahrheit hingenommen und entsprechend publizierten.

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Zur Erinnerung: Vor rund zwei Wochen hatten bis zu 800 HSV-Anhänger die Partie im Rheinland verpasst, weil es auf der Hinfahrt zu Zwischenfällen in einem Regionalzug gekommen war, der schließlich im niedersächsischen Kirchweyhe gestoppt wurde. Dort wurden die Insassen des Zuges stundenlang festgehalten – mit der Konsequenz, dass der Großteil der HSV-Anhänger wieder die Heimreise antrat, weil er ansonsten weite Teile der Partie in Düsseldorf verpasst hätte. Die Polizei unterstellte in ihrem Bericht, auch HSV-Fans seien an den Zwischenfällen im Zug beteiligt gewesen. Die „Fanhilfe Nordtribüne“ widersprach dieser Darstellung energisch und stellte rechtliche Überprüfungen in den Raum.

Zurzeit gibt es keine Chance auf einen Gipfel zwischen HSV-Ultras und der Polizei

Wenngleich eine heftige Reaktion der Ultras diesmal ausblieb, schwelt der Konflikt allerdings weiterhin. Auch gegen Magdeburg waren Banner mit der Aufschrift „ACAB“ (All cops are bastards) im Volkspark zu sehen, das allerdings hat keinen Seltenheitswert. An einen Gesprächsgipfel der „Hardliner“ beider Seiten ist derzeit allerdings nicht zu denken. Die große Hoffnung des HSV besteht vorerst darin, dass es insbesondere im Rahmen der anstehenden Auswärtsfahrten zu keinen weiteren Vorkommnissen kommt, so dass sich die Lage ein wenig entspannt.   

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