Victor Boniface im Dress von Bayer 04 Leverkusen
  • Victor Boniface droht für das kommende Champions-League-Spiel von Bayer Leverkusen auszufallen.
  • Foto: IMAGO/HMB-Media

Nach schwerem Unfall: „Emotionaler Schock“ – Leverkusen ohne Boniface

Victor Boniface fehlte. Als die übrigen Stars von Bayer Leverkusen am Dienstag im bretonischen Sonnenschein aus dem Propellerflieger stiegen, war vom nigerianischen Torjäger keine Spur. Spätestens damit platzte jegliche Hoffnung auf einen Einsatz im kniffligen Champions-League-Spiel bei Stade Brest am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN): Der Meister muss das „große Brett“ Brest, wie Torhüter Lukas Hradecky den Gegner nennt, ohne Boniface bohren.

Der Auto-Unfall vom Sonntag hat dem 23-Jährigen offensichtlich heftig zugesetzt. „Wir haben mit ihm gesprochen, es war nicht allzu ernst, aber es war ein Vorfall, der sich ausgewirkt hat“, berichtete Trainer Xabi Alonso. „Wir haben diese Tage genutzt, damit er sich von dem emotionalen Schock erholt. Körperlich geht es ihm sehr gut, aber es war wahrscheinlich besser, ihn nach einem Ereignis wie diesem nicht mitzunehmen.“

Bayer spielt ohne Stürmer Victor Boniface bei Stade Brest

Schon beim Abschlusstraining in Leverkusen hatten Beobachter Boniface vergeblich gesucht, Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes bat um Verständnis: „Klar, dass so eine Situation nicht einfach ist und er das verdauen muss.“ Boniface hatte am Sonntagmorgen als Beifahrer in einem Mercedes gesessen, der laut Polizei aufgrund eines übermüdeten Fahrers auf der A3 mit einem LKW kollidierte. Boniface kam größtenteils mit dem Schrecken davon, der Vorfall war aber der traurige Höhepunkt turbulenter Tage.

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Mit der nigerianischen Nationalmannschaft war er eine Woche zuvor mehr als 15 Stunden an einem Flughafen in Libyen festgehalten worden, am Samstag gegen Frankfurt verschoss er erst einen Elfmeter, um später mit seinem Treffer zum 2:1 doch zum Matchwinner zu avancieren. „Wir versuchen ihn eng zu begleiten und gucken, wie wir ihm helfen können. Vor allem, wenn der erste Schock nachlässt“, sagte Rolfes angesprochen auf den Unfall.

Leverkusen-Boss Rolfes will Sieg in der Champions League

In Brest erwartet die Werkself eine unangenehme Aufgabe. Die Franzosen starteten ebenfalls mit zwei Siegen in die Königsklasse, bei ihrer Premiere im Europacup durchaus überraschend. „Das wird ein großes Brett“, sagte Kapitän Hradecky vor der Reise an die Atlantikküste: „Auswärts wird das eine schwierige Aufgabe, ohne Frage.“

Das Team um den Ex-Mainzer Ludovic Ajorque hatte sich als Tabellendritter der Ligue 1 sensationell für die Champions League qualifiziert, mit Siegen gegen Sturm Graz (2:1) und vor allem bei RB Salzburg (4:0) ließ Brest zum Auftakt aufhorchen. Gegen den derzeitigen Tabellenelften der französischen Liga gehen die Leverkusener dennoch als Favorit ins Spiel.

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„Wir fahren da hin, um zu gewinnen. Wir wollen in die K.o.-Runde, da wäre ein Sieg morgen ein weiterer großer Schritt“, sagte Rolfes, der dennoch einen „unbequemen“ Auswärtstrip erwartet. In Nordfrankreich herrsche manchmal „vielleicht ein bisschen raueres Klima“, Brest zeichne aus, „dass sie unangenehm und widerstandsfähig“ sind, so Rolfes.

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