Nils Kumar
  • Nils Kumar ist Bundesfreiwilligendienstkoordinator bei Stadtkultur Hamburg.
  • Foto: Uwe Wichmann

Nils Kumar: „Motivierte Menschen fehlen in wichtigen sozialen Bereichen.“

Der Bundesfreiwilligendienstkoordinator bei Stadtkultur Hamburg über die Bedeutung der Freiwilligendienste, die Bedrohung durch finanzielle Kürzungen und den Einsatz, den Freiwillige für soziale und kulturelle Bereiche leisten.

„Wie ist die Lage?“, unser (fast) täglicher Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, spürt aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit dem Bundesfreiwilligendienstkoordinator Nils Kumar wird präsentiert von „Campus Legenden“, dem Podcast der Universität Hamburg. „Wie ist die Lage?“ gibt es in voller Länge auf den üblichen Kanälen und um 12 Uhr bei ahoy radio.

Lars Meier: Lieber Nils, kannst du uns die geplanten finanziellen Kürzungen beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) erklären?

Nils Kumar: Es gibt etwa 100.000 Freiwillige in Deutschland, die im Jahr in Krankenhäusern, Kultureinrichtungen oder im Sport arbeiten. Durch die geplanten Kürzungen sind viele Plätze bedroht. Es ist unklar, wie viele genau, aber es könnte jeden dritten oder vierten Platz betreffen. Das ist problematisch, weil motivierte Menschen dann in sozialen Bereichen fehlen würden – Bereiche, die jetzt schon Unterstützung brauchen, während gleichzeitig der Wehretat erhöht wird.

Was können wir tun, um gegen die Kürzungen im BFD vorzugehen?

Es geht darum, auf allen Ebenen Öffentlichkeit zu schaffen, damit die Bedeutung der Freiwilligendienste klar wird. Sollte der Bund tatsächlich kürzen, könnte man auch auf städtische Förderungen setzen. In Hamburg engagieren sich über 2.000 Menschen in Freiwilligendiensten und sind eine wichtige Stütze der Gesellschaft. Darum hat am 12. September dieses Jahres auch eine große Demo in Hamburg stattgefunden.

Wie hat die Abschaffung der Wehrpflicht den Bundesfreiwilligendienst beeinflusst?

Der Bundesfreiwilligendienst wurde als Ersatz für den Zivildienst eingeführt, weil Zivildienstleistende in der Gesellschaft gebraucht wurden. Der BFD hat zusätzlich zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) eine generationenoffene Struktur. Dadurch können Menschen jeden Alters teilnehmen – die älteste Freiwillige war 73 Jahre alt. Die Abschaffung des Zivildienstes hat also eine Lücke gefüllt und die Möglichkeit geschaffen, dass sich mehr Menschen engagieren.

Die ganze Folge gibt es hier zum Nachhören. In der Rubrik „Nice oder Scheiß“ lobt Nils Kumar alle Bundesfreiwilligen, FSJler und Freiwilligendienstleistenden für ihre wichtige Arbeit.

Folge 876 (Mittwoch, 23.10.) mit Nils Kumar

„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast, spürt tagesaktuellen Fragen nach. Seit 2020 kommen prominente Lenker und unbekannte Denker knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Lars Meier, Chef der Kommunikationsagentur Gute Leude Fabrik, ruft fast täglich Barkeeper, Bäckerinnen, Bürgermeister oder andere Leude aus Hamburg an. Den ganzen Podcast gibt’s da, wo es Podcasts gibt.

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