Marwin Schmitz auf der Bank in Dortmund. Neben ihm Torwarttalent Ronny Seibt.
  • Marwin Schmitz schaffte es gegen Dortmund erstmals in den Spieltagskader des FC St. Pauli.
  • Foto: WITTERS

Rekord-Debüt aufgeschoben oder Chance vorbei? Rahn-Bestmarke könnte wackeln

Es war das bislang größte Erlebnis für den Fußballer Marwin Schmitz. Ein Platz auf der Bank bei St. Paulis Auswärtsspiel in Dortmund. Warmmachen auf dem Rasen des größten Stadions in Deutschland, dann 90 Minuten zuschauen aus nächster Nähe. Aus seinem Profidebüt wurde nichts – noch nicht. Mit einer Einwechslung hätte der 17-Jährige Geschichte geschrieben: als St. Paulis jüngster Bundesligaspieler aller Zeiten.

Die Tatsache, dass er überhaupt in Reichweite gekommen ist, hatte mit der Verletztenmisere zu tun. Das Lazarett lichtet sich. Carlo Boukhalfa war bereits rechtzeitig zum BVB-Spiel wieder fit war und wie Schmitz Reserve – und damit erste Option als Einwechselspieler im zentralen Mittelfeld. Connor Metcalfe fehlte auch am Dienstag beim Training, ist aber auch langsam auf dem Weg zurück.

Schließt sich erst einmal das Zeitfenster für einen zeitnahen Einsatz des talentierten U19-Spielers, der in der Saisonvorbereitung und auch im jüngsten Testspiel in Hannover eine gute Figur auf der Sechserposition gemacht hatte?

Schmitz kämpft um Kaderplatz gegen Wolfsburg

Nicht ausgeschlossen, dass Schmitz es auch in den Kader für das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag schafft, sollte Metcalfe bis dahin nicht einsatzfähig sein. Klar ist aber auch: Bei aller Wertschätzung von Trainer Alexander Blessin für den blonden Lockenkopf wäre ein Debüt von Schmitz eher kein gutes Zeichen, denn es wäre wohl vor allem eine Reaktion auf braun-weiße Personalprobleme.

Dabeisein ist zwar nicht alles, aber für den Youngster schon eine ganze Menge – und mehr, als er sich zu Saisonbeginn hat erträumen lassen.

Christian Rahn ist St. Paulis Rekordhalter

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, so lautet ein Sprichwort, das nach Meinung Blessins auch auf die aktuelle Situation und Perspektive von Schmitz zutrifft. „Ich bin davon überzeugt, dass er irgendwann mal Bundesliga spielt“, hatte der Coach unlängst gesagt und beschrieb den Nachwuchsmann, der 2017 von Komet Blankenese zum Kiezklub kam, als sehr „geerdet“ beschrieben, was wichtig für die weitere Entwicklung sei. „Wenn er weiterhin so bleibt, an sich arbeitet, zuhört, dann wird der Schritt auf jeden Fall kommen.“

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Ob es dann noch zum Alters-Rekord reicht, bleibt abzuwarten, ist aber auch in erster Linie von statistischem Wert. Um Christian Rahn als jüngsten Bundesligaspieler im St. Pauli-Dress (17 Jahre, 11 Monate, 9 Tage) abzulösen, hat Schmitz noch knapp zwei Monate Zeit.

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