St. Paulis Markus Thorandt köpft den Ball ins Tor
  • St. Paulis Markus Thorandt (2.v.r.) köpft 2010 gegen Wolfsburg zur 1:0-Führung ein. Der Endstand: 1:1
  • Foto: imago/Strussfoto

Darum ist Wolfsburg für St. Pauli ein Lieblingsgegner

Man kann sie an einer Holzfäller-Hand abzählen, die aktuellen Erstliga-Vereine, gegen die der FC St. Pauli in der Beletage noch nicht verloren hat. Genau genommen sind es deren drei: Zum einen RB Leipzig, weil das bisher einzige Duell vor wenigen Wochen torlos endete. Zum zweiten Holstein Kiel – mit den Störchen maß man noch nie die Kräfte oberhalb der 2. Liga. Und schließlich der VfL Wolfsburg, seines Zeichens nächster Gast am Millerntor. Überhaupt ist die Bilanz des Kiezklubs gegen die Wölfe dafür geeignet, die Niedersachsen als eine Art Lieblingsgegner zu bezeichnen.

Vier Mal in zwei Spielzeiten standen sich die beiden Vereine bisher in Deutschlands höchster Spielklasse gegenüber. St. Pauli kehrte am Ende beider Spielzeiten in die 2. Liga zurück, dennoch kassierte Braun-Weiß gegen Grün-Weiß keine einzige Niederlage. Nicht 2010/211, als es in Hamburg im November 2010 ein 1:1 gab gegen das von Felix Magath gecoachte Star-Ensemble (Deutscher Meister 2009) um Diego, Edin Dzeko (schoss den Ausgleich, nachdem Markus Thorandt für das 1:0 gesorgt hatte) und Mario Mandzukic.

Im Rückspiel führte der Underdog nach Treffern von Deniz Naki und Matthias Lehmann bei einem Gegentreffer durch Mandzukic gar bis in die Schlussminute, ehe Jan Polak noch das 2:2 gelang.

St. Pauli erst mit drei Niederlagen gegen Wolfsburg

Und auch 2001/2002 hielt sich St. Pauli schadlos gegen den Werksklub. In Wolfsburg gab es nach Toren von Christian Rahn und Miroslav Karhan ein 1:1, am Millerntor feierten die Hamburger gar einen der raren Siege der Saison. Und das trotz eines frühen Eigentores von Jochen Kientz: Thomas Meggle, Marcel Rath und Zlatan Bajramovic drehten die Nummer noch in einen 3:1-Erfolg.

Überhaupt gab es bisher erst drei Niederlagen gegen den VfL, wobei die letzte schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat! Im Juni 1994 gab es beim Zweitliga-Kick in Wolfsburg ein 1:4, davor unterlag man in der Oberliga Nord ebenfalls mit 1:4 (1957) und in der Regionalliga Nord anno 1963 mit 3:4, beides auswärts.

Vor 50 Jahren feierte St. Pauli ein Schützenfest gegen Wolfsburg

Was im Umkehrschluss auch bedeutet, dass es für die Wolfsburger bisher am Millerntor noch keinen einzigen Sieg gegeben hat. Vielmehr setzte es unter anderem eine Rekord-Pleite für die Wölfe an der Elbe: Drei Tage vor Weihnachten 1974 ballerte St. Pauli in einem Match der 2. Liga Nord den VfL mit sage und schreibe 10:2 aus dem Stadion!

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Ganze 1600 Zuschauer:innen verloren sich seinerzeit auf den Tribünen. Das wird am Samstag mit Sicherheit anders sein, auch das Endresultat wird sich kaum wiederholen. Aber wenn St. Pauli dafür sorgen kann, dass der VfL Wolfsburg seine Bilanz in Hamburg nicht aufhübschen kann, erfüllt auch ein schnödes 1:0 voll und ganz seinen Zweck.

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