Hamburg: Polizisten laufen zu einem Einsatzort in der Talstraße in der Nähe der Reeperbahn. (Archivfoto)
  • Hamburg: Polizisten laufen zu einem Einsatzort in der Talstraße in der Nähe der Reeperbahn. (Archivfoto)
  • Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Mann bei Raubüberfall auf Kiez fast getötet – Gerichtsprozess startet

Im Mai 2022 wird ein junger Mann Opfer eines Raubüberfalls. Als ihm ein Passant zu Hilfen eilen will, wird er von den Tätern niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Einer von ihnen muss sich nun vor Gericht verantworten.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft dem 24-Jährigen versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor. Zur Tat kam es an jenem Sonntagmorgen gegen kurz nach 5 Uhr. Damals soll in der Talstraße eine Gruppe Männer einen 21-Jährigen überfallen und sein Handy geraubt haben.

Ein bis dahin unbeteiligter damals 31-jähriger Mann kam dem Opfer zu Hilfe – mit fatalen Folgen. Zunächst soll ihn der Angeklagte mit einer Glasflasche geschlagen haben. Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung soll er ihm dann auch noch ein Messer in den Rücken gerammt haben.

Der Mann erlitt dadurch eine zwei bis drei Zentimeter lange lebensgefährliche Stichverletzung. Die Klinge beschädigte das Rippenfell, einen Teil der Lunge und verursachte Blutungen im Brustraum. Er musste in einem Krankenhaus notoperiert werden.

Kiez: Mann nach Messerattacke vor Gericht

Das 21-Jährige Opfer des Raubüberfalls erlitt Kopfverletzungen und wurde ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.

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Nach der Tat wertete die Polizei Videomaterial und Fotos aus, vernahm mehrere Zeugen. Doch die Ermittler kamen nicht weiter. Schließlich suchten sie Anfang des Jahres öffentlich mit Bildern aus einer Überwachungskamera nach den Tätern. Mit Erfolg. Keine drei Wochen später wurde der Fahndungsaufruf als beendet erklärt.

Jetzt muss sich der mutmaßliche Messerstecher vor dem Hamburger Landgericht verantworten.

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Der Hamburger Kiez wird immer wieder Schauplatz von Gewalttaten. Erst vor wenigen Wochen wurde dort auf die Räume des kurdischen Kulturvereins „Pamukkale e.V.“ an der Silbersacktwiete geschossen. Zu dem oder den Täter(n) fehlt noch immer jede Spur. Anfang September kam es an einem frühen Partymorgen gleich zu einer ganzen Reihe von Schlägereien und Festnahmen. Häufig sind Glasflaschen im Spiel, weshalb die mittlerweile auf dem Kiez verboten sind. Ein Polizeibeamter, den die MOPO im März eine Nacht lang bei seiner Streife rund um die Reeperbahn begleitete, erklärte dazu: „Die Verrohung auf dem Kiez nimmt immer weiter zu“.

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