Polizeiwagen am Hauptbahnhof
  • Polizeiautos am Hauptbahnhof. Die Beamten trennten die beiden Gruppen.
  • Foto: André Lenthe

Nach Ärger bei Gaza-Demo: Staatsschutz ermittelt gegen HSV-Anhänger

Nach dem HSV-Spiel gegen Magdeburg (3:1) am 20. Oktober ermittelt nun der Staatsschutz der Hamburger Polizei. Eine Handvoll HSV-Fans fiel nach dem Heimspiel am Hamburger Hauptbahnhof negativ auf. Sie zeigten „White-Power-Symbole“, riefen zur Wahl der AfD auf und sollen auch Pro-Palästina-Demonstranten angegriffen haben.

Wie die MOPO bereits berichtete, kam es nach dem Heimspiel zu einer Auseinandersetzung zwischen Teilnehmern einer kleinen Pro-Palästina-Demo und mehreren HSV-Fans. Die Polizei sprach danach von wechselseitiger Körperverletzung zwischen den Beteiligten. Einer der acht Demoteilnehmer schildert der MOPO die Situation allerdings anders.

HSV-Fans sollen „White-Power-Symbole“ gezeigt und zur Wahl der AfD aufgerufen haben

Er berichtet von einem brutalen und gezielten Angriff durch bis zu 16 HSV-Fans. Diese hätten auch „extrem rechtsradikale Parolen“ gerufen, so der Demoteilnehmer. Die HSV-Fans hätten „White-Power-Symbole“ gezeigt und zur Wahl der AfD aufgefordert. Ein Video auf X (ehemalig Twitter) bestätigt dies. Inzwischen ermittelt diesbezüglich der Staatsschutz der Polizei.


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Der Palästina-Unterstützer selbst habe bei dem von ihm geschilderten Angriff einen so komplizierten Bruch des Fingers erlitten, dass eine Operation nötig war. Die Polizei bestätigte die Verletzung am Finger.

Demonstrant nach Attacke verletzt – Finger musste operiert werden

Der verletzte Demoteilnehmer kritisiert das Vorgehen der Polizei, die nach seiner Auffassung die kleine Versammlung am Hauptbahnhof nach einer Risikoanalyse besser hätte schützen müssen. Nach seiner Aussage wurde die Pro-Palästina-Demo mit acht Teilnehmern zwar angemeldet, erhielt aber keinen Polizeischutz. Er sagt: „Angesichts der Tatsache, dass am selben Tag ein Fußballspiel zwischen dem Hamburger SV und Magdeburg stattfand, hätte eine Risikoanalyse zeigen müssen, dass viele Fans in Richtung Hauptbahnhof marschieren würden, um nach dem Spiel nach Hause zu fahren.“

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Der Hamburger Sportverein hat sich mittlerweile zu den HSV-Fans am Hauptbahnhof geäußert. „Wir distanzieren uns klar und deutlich von den hier getätigten Äußerungen und Zeichen. Die Raute steht für Vielfalt und Toleranz – Rassismus und Diskriminierung sind bei uns niemals geduldet. Weitere Schritte werden bereits geprüft, unter anderem ein Stadionverbotsverfahren“, so der Verein in einer Stellungnahme.

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