Attacke auf Essen-Fans: „Läuft einem eiskalt den Rücken runter!“ – Hansa reagiert
Hansa Rostock schafft nach der Freistellung von Bernd Hollerbach den sportlichen Neuanfang. Doch das 4:0 gegen Essen am Samstag wird von einer Fan-Attacke überschattet. Im Vorfeld der mit Verspätung angepfiffenen Partie wird der Sonderzug der Rot-Weiss-Fans auf freier Strecke zum Halten gebracht und attackiert.
„Es läuft einem eiskalt den Rücken runter, wenn man die Bilder sieht. Was da für Steine geschmissen wurden. Das ist schon hart zu sehen“, sagte Essens Sportdirektor Christian Flüthmann bei Magenta-Sport und fügte an: „So wie wir mitbekommen haben, wurde niemand verletzt. Das ist die höchste Priorität.“
Hansa Rostock verurteilt Angriff auf Zug mit Essen-Fans
Medienberichte, dass es sich bei den Angreifern tatsächlich um Hansa-Anhänger handeln soll, bestätigte eine Sprecherin der Bundespolizei zunächst nicht. „Unser Verein verurteilt den Angriff auf den Sonderzug auf das Schärfste und distanziert sich ausdrücklich von jeglicher Form der Gewalt“, hieß es in einer auf der Hansa-Webseite veröffentlichten Stellungnahme am Sonntag.
Die Vereinsführung des FCH bekräftigte: „Wer die Gefährdung anderer Personen billigend in Kauf nimmt, überschreitet ganz klar und deutlich Grenzen. Ein solches Verhalten muss und wird entsprechende Konsequenzen für die identifizierten Täter haben.“
Polizei identifiziert Tatverdächtigen (20)
Am Samstagabend teilte die Polizei-Inspektion Rostock mit, dass ein 20 Jahre alter deutscher Tatverdächtiger aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg identifiziert worden sei. Er steht im Verdacht, an dem Angriff beteiligt gewesen zu sein. Die Wohnung des Verdächtigen wurde laut Polizei durchsucht.
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Das Spiel wurde wegen der verspäteten Ankunft der Essener Fans eine halbe Stunde später angepfiffen. Für die von den bisherigen Hollerbach-Assistenten Marcus Rabenhorst und Simon Pesch betreute Mannschaft trafen vor 24.500 Zuschauern im Ostseestadion Kevin Schumacher (37. Minute), Dario Gebuhr (77.), Tim Krohn (81.) und Ryan Naderi (90.+5). Mit dem Sieg verlässt Rostock die Abstiegsplätze. „Es fühlt sich wirklich bombastisch an. Bei vielen ist auch eine Last abgefallen, dass wir den Fans etwas wiedergeben konnten“, sagte Torschütze Schumacher. (sid)