Nach schwerem Unfall: Mängel an Hamburger Feuerwehr-Fahrzeugen entdeckt
Ein technischer Defekt war die Ursache eines Unfalls in Kiel am 17. Oktober, bei dem zwei Feuerwehrleute bei einer Übung mit einer Drehleiter schwer verletzt wurden. Bei einer Überprüfung baugleicher Fahrzeuge in Hamburg fanden die Einsatzkräfte ebenfalls Mängel an den teuren Einsatzfahrzeugen. Seitdem sind zwei Drehleitern in Hamburg nicht mehr einsatzfähig.
Während einer Ausbildung kam es auf dem Übungsgelände der feuerwehrtechnischen Zentrale in Kiel zu einem schweren Zwischenfall. Der Ausbilder befand sich zusammen mit einem Auszubildenden auf einer Höhe von 25 Metern im Korb der Drehleiter, als diese sich plötzlich rasend schnell zusammenschob.
Wie sich später herausstellte, rissen zwei Zugseile des Fahrzeugs. Das führte dazu, dass die gesamte Drehleiter mit hoher Geschwindigkeit einfuhr.
Feuerwehrleute aus Drehleiterkorb geschleudert – Überprüfung in Hamburg
Die beiden Personen im Drehleiterkorb wurden herausgeschleudert. Nur durch eine Sicherheitsvorkehrung – beide Feuerwehrleute waren mit Seilen im Korb gesichert – konnten sie einen Aufprall auf den Boden vermeiden. Beide wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert.
Zur Ermittlung der genauen Unfallursache beauftragte die Feuerwehr Kiel einen externen Sachverständigen sowie die Herstellerfirma der Drehleiter, die Firma Magirus. Vorsorglich ließ auch die Feuerwehr Hamburg aufgrund des Vorfalls in Kiel ihre baugleichen Drehleitern überprüfen.
Feuerwehr Hamburg: Sicherheitsmängel an Drehleitern
Dabei stellten die Einsatzkräfte in Hamburg ebenfalls Defekte an den Zugseilen fest. Bei zwei von vier Fahrzeugen wurden „leichte Defekte an den Seilen“ festgestellt, wie aus einem internen Schreiben der Feuerwehr hervorgeht. Aus Sicherheitsgründen wurden die betroffenen Fahrzeuge außer Dienst genommen.
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Wie es nun weitergeht, ist noch unklar. Drehleitern fehlen in Hamburg jedoch nicht. Zwar sind zwei Fahrzeuge vorübergehend nicht einsatzbereit, aber sie wurden durch Reservefahrzeuge ersetzt. Die Zugseile der vier Hamburger Magirus-Drehleitern wurden im Rahmen der zehnjährlichen „Leiterparkwartung“ ersetzt und sind daher nicht älter als sechs Jahre.
Wann die Seile beschädigt wurden, ist unklar. Bei der alljährlichen Wartung der Leitern werden die Zugseile routinemäßig überprüft, um solche schweren Unfälle zu verhindern.