Einsatzkräfte der Polizei stehen in Altenfelden im Mühlviertel in Oberösterreich, nachdem ein Mann erschossen worden ist. Im Vordergrund ist ein Straßenschild, im Hintergrund stehen die Beamten mit ihrem Wagen an einer Wiese.
  • Einsatzkräfte der Polizei stehen in Altenfelden im Mühlviertel in Oberösterreich, nachdem es zu Schüssen kam.
  • Foto: picture alliance/dpa/APA | Matthias Lauber/Laumat/

Todesschüsse auf Bürgermeister: Jäger auf der Flucht – Menschen unter Polizeischutz

In Österreich sucht die Polizei einen Jäger, der zwei Männer getötet haben soll. Aus Sorge vor weiteren Attacken wurden Dutzende Menschen vorsorglich unter Polizeischutz gestellt.

Einen Tag nach den tödlichen Schüssen auf einen Bürgermeister und einen weiteren Mann in Österreich hat die Polizei noch keine Spur zu dem Tatverdächtigen. Der 56-jährige Jäger sei international zur Fahndung ausgeschrieben, teilten die Behörden mit. Es seien zwar zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, aber keine sein zielführend gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

Es hätten sich zahlreiche Menschen vor allem aus dem Jagdmilieu gemeldet, die mit dem Tatverdächtigen – ähnlich wie die beiden Opfer – Streit gehabt hätten. Vorsorglich seien etwa 50 Menschen unter Polizeischutz gestellt oder an sichere Orte gebracht worden, hieß es.

Die Flucht über eine Wiese konnte den Politiker nicht retten

Nach bisherigen Ermittlungen hatte der 56-Jährige am Montag den 64 Jahre alten Bürgermeister des Orts Kirchberg ob der Donau in Oberösterreich im Auto verfolgt. Beide Männer seien ausgestiegen, woraufhin der Schütze den Bürgermeister mit einem Schuss verletzt habe. Der Lokalpolitiker sei über eine Wiese geflüchtet, wo ihn ein zweiter tödlicher Schuss aus einem Gewehr getroffen habe, so die Fahnder.

Daraufhin sei der Tatverdächtige etwa einen Kilometer zum Wohnhaus eines ebenfalls 64 Jahre alten ehemaligen Polizisten gefahren. Er sei in das unverschlossene Haus eingedrungen und habe den Mann im Wohnzimmer getötet. Die Opfer waren Jagdleiter oder ehemalige Jagdleiter.

Staatsanwaltschaft: Täter sei „unbeschriebenes Blatt“

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft ist der Tatverdächtige ein „unbeschriebenes Blatt“. Er habe keine Vorstrafen und es lägen auch keine Anzeigen gegen ihn vor, so eine Staatsanwältin.

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Die Behörden riefen erneut die Bevölkerung in der Umgebung der Tatorte zu größter Vorsicht auf. „Wir müssen davon ausgehen, dass der Täter noch am Leben ist, und er ist gefährlich“, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Ermittler hat der Mann zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe bei sich. (dpa/mp)

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