Umweltverbände schlagen Alarm: Aufgrund von Sauerstoffmangel wurden die ersten toten Fische gemeldet. (Symbolbild)
  • Umweltverbände schlagen Alarm: Aufgrund von Sauerstoffmangel wurden die ersten toten Fische gemeldet. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Bodo Marks

Erste Hinweise auf Fischsterben: Großes Sauerstoffloch in der Tideelbe

Das Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ und der Verein „Rettet die Elbe“ schlagen Alarm: Erste Meldungen über tote Fische deuten laut den Aktivisten auch in diesem Jahr auf den Beginn eines Fischsterbens hin. Sie fordern einen Stopp der Baggerungen im Hafen.

Besonders letztere führten lokal zu einer erheblichen Trübung im Gewässer, die sich negativ auf den Sauerstoffhaushalt auswirke, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Zum Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ gehören die Hamburger Landesverbände des NABU, des BUND und des WWF.

Fischsterben in Hamburg: Umweltverbände schlagen Alarm

Seit dem 18. Juni sei die Sauerstoffkonzentration an der Messstation in Blankenese unter die für Fische kritische Grenze von vier Milligramm pro Liter gesunken. „Seit dem 21. Juni liegt die Sauerstoffkonzentration dort fast durchgehend unter drei Milligramm pro Liter und erreicht zeitweise den akut tödlichen Wert von zwei Milligramm pro Liter, der an der Messstation Seemanshöft bereits sogar unterschritten wurde“, so die Naturschutzverbände.

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Fische, die nicht ausweichen können, würden jetzt in den sauerstoffarmen Bereichen in der Elbe sterben. Besonders gravierend seien die negativen Auswirkungen auf Wanderfischarten wie der Meerforelle, deren Laichwanderung elbaufwärts durch das Sauerstoffloch behindert werde. Tote Lachse und sogar ein toter Stör wurden bereits gemeldet. Die ungewöhnlich große Ausdehnung des Sauerstofflochs schätzen die Verbände als besonders gravierend ein.

Fischsterben: Verbände fordern die Politik zum Handeln auf

„Wir fordern die politisch Verantwortlichen zum Handeln auf. Die Baggerarbeiten mit ihren erheblichen negativen Einflüssen auf die sensible Tideelbe müssen sofort gestoppt werden. Für eine dauerhafte Erholung des schwer angeschlagenen Flusses und seiner Bewohner sollte im Sinne einer nachhaltigen Schifffahrts- und Hafenpolitik die im Rahmen der Elbvertiefung ausgebaggerte Fahrrinnentiefe nicht aufrechterhalten werden“, so die Verbände

Auch Deutschland habe sich zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet, die einen guten Zustand anstrebt. Angesichts der stetigen Eingriffe in das Gewässer sind Politik und Verwaltung von diesem Ziel weit entfernt. 

Hamburger:innen sollen Fotos vom Fischsterben schicken

Die Naturschutzverbände wollen das Fischsterben sichtbar machen und rufen alle Bürger:innen dazu auf, ihre Beobachtungen von toten Fischen unter Angabe des Fundorts sowie mit Fotos an fischsterben@nabu-hamburg.de zu melden. Diese Daten werden im Falle von Fischarten wie dem Lachs und dem Stör an die entsprechenden Wiederansiedlungsprojekte gemeldet und sollen zusätzlich dazu genutzt werden, um das jährliche Fischsterben an der Tideelbe bildhaft zu dokumentieren. (aba)

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