• Starb mit 75 Jahren in einem spanischen Gefängnis: Software-Entwickler John McAfee.
  • Foto: picture alliance / dpa | Christoph Dernbach

Umstrittener Software-Guru John McAfee tot in spanischem Gefängnis gefunden

In den 1980er Jahren entwickelte John McAfee eine der ersten Anti-Viren-Softwares – und wurde so zum Multimillionär. Der 75-Jährige führte ein Achterbahn-Leben und machte nach seinen großen Jahren eher mit dubiosen Geschäften Schlagzeilen. Zuletzt war er wegen Steuerhinterziehung angeklagt und saß in einem spanischen Gefängnis ein. Kurz vor seiner Auslieferung in die USA ist McAfee nun gestorben.

Am Mittwoch wurde die Leiche des US-Multimillionärs in einer Zelle einer Haftanstalt bei Barcelona entdeckt, bestätigten Justizbehörden und ein Gefängnissprecher entsprechende Medienberichte. Die Behörden gehen derzeit von Suizid aus.

Nur wenige Stunden vorher hatte die spanische Justiz grünes Licht für die Auslieferung McAfees in die USA gegeben. Dem Anti-Viren-Guru hätten bei einer Verurteilung Gefängnis und Geldstrafen gedroht. Die US-Justiz hatte ihn beschuldigt, mehrere Jahre lang keine Steuererklärungen abgegeben zu haben. Er soll versucht haben, mit Geldwäscher-Methoden das Finanzamt zu umgehen.

McAfees Tod ist das tragische Ende eines Lebens auf der Überholspur. Nachdem er in den 1980ern die nach ihm benannte Firma gegründet hatte, wurde er zum Software-Millionär. Er verstand es, sich zu inszenieren: In einem acht Jahre alten Video zeigte er sich umgeben von jungen Frauen und mit Zigarette im Mundwinkel. „Ich bin international gesucht worden, habe viele Frauen gehabt, ich war Yoga-Master und Anti-Viren-Guru“, prahlte McAfee dazu. Er behauptete, 47 Kinder gezeugt zu haben.

John McAfeee: Tod mit 75 in der Gefängniszelle in Spanien

In den 1990ern stieg er aus seinem Unternehmen aus – mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar. Im zentralamerikanischen Belize baute er sich ein Anwesen, prahlte mit jungen Geliebten, trank, kokste und flog schließlich bei einer Razzia auf, weil er verbotene Waffen besaß. Sein Lebensstil und Fehlinvestitionen in der Finanzkrise 2008 sorgten dafür, dass von seinem Geldberg nur noch ein Bruchteil übrig blieb.

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2012 sorgte McAfee in Belize erneut für Schlagzeilen, als nach einem Mord an einem Nachbarn nach ihm gefahndet wurde und er durch den Dschungel vor der Polizei floh. Er wurde verdächtig, einen Auftragskiller für den lästigen Nachbarn engagiert zu haben. Die Vorwürfe konnten aber juristisch nie erhärtet werden. Er versuchte, in den USA wieder Fuß zu fassen und eine politische Karriere zu starten, was ihm misslang. Nun starb der Exzentriker alleine in einer Zelle.

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