Es lief nicht rund: Auch HSV-Stürmer Davie Selke (r./gegen Nürnbergs Jens Castrop) blieb diesmal ohne Treffer.
  • Es lief nicht rund: Auch HSV-Stürmer Davie Selke (r./gegen Nürnbergs Jens Castrop) blieb diesmal ohne Treffer.
  • Foto: IMAGO/HMB-Media

„Nicht unser Anspruch“ HSV hadert nach 1:1 gegen FCN und beklagt nächsten Ausfall

Wieder war es nichts mit dem Sprung auf einen Aufstiegsplatz. Was der HSV bereits in der Vorwoche in Elversberg (2:4) verpasste, setzte sich am Sonntag im Volkspark fort. Beim 1:1 (1:0) gegen Nürnberg kamen die Profis von Trainer Steffen Baumgart sogar noch mit einem blauen Auge davon und haderten anschließend mit ihrer Leistung. Zudem beklagt der HSV mit Ludovit Reis einen weiteren Verletzten.

Selbst den sonst so sangesfreudigen Ultras blieben kurz nach dem Abpfiff die Töne im Halse stecken. So ruhig wie lange nicht mehr war es nach dem Remis im Volkspark, ein paar wenige Fans pfiffen, der Großteil der 57.000 Besucher im erneut ausverkauften Stadion aber wusste offenkundig nicht, was er mit dem zuvor Gesehenen anfangen sollte. Die Profis hingegen waren sich weitestgehend einig. „Das war zu wenig, um als Sieger vom Platz zu gehen“, urteilte Keeper Daniel Heuer Fernandes. Und auch Steffen Baumgart murrte: „Natürlich sind wir nicht zufrieden. Über weite Strecken war es kein gutes Spiel.“

Elfadli schoss den HSV gegen Nürnberg in Führung

Kann man so stehen lassen, wobei auch Baumgart zwischen den ersten 25 Minuten und dem Rest unterschied. Denn zunächst hatte Elfadli den HSV nach einer überragenden Einzelleistung in Führung geschossen, als er zunächst den Ball in der eigenen Hälfte eroberte, dann nach vorn sprintete und Karabec‘ Zuspiel flach einschoss (15.).


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Der Bruch ins HSV-Spiel kam dann mit Reis‘ Verletzung. Der Niederländer verdrehte sich im Zweikampf das Knie, wurde zunächst behandelt, musste dann aber raus (30.). Damit fehlte dem HSV der Verbindungsmann zwischen Abwehr und Angriff. Offen, wie lange Reis pausieren muss, Untersuchungen am Montag werden Aufschluss darüber geben.

Dem HSV fehlten vor dem Spiel bereits sechs Spieler

Für Baumgart ein wegweisender Ausfall. Mit den diesmal gesperrten Schonlau und Meffert und dem verletzten Glatzel fehlten dem HSV bereits drei Schlüsselspieler, zudem waren Hefti, Hadzikadunic und Sahiti (alle angeschlagen) nicht dabei. Reis‘ Ausfall brachte dann Baumgarts Stimmung zum Kippen: „Wenn plötzlich sieben Spieler wegfallen, die potenzielle Stammspieler sein könnten, wird es irgendwann auch für den großen HSV eng. Dann wird es schwierig.“

Dass es trotz der Führung überhaupt zu einem Punkt reichte, war Heuer Fernandes zu verdanken, der Nürnbergs Angreifer lange Zeit durch seine Paraden entnervte. Vor allem Tzimas, der gleich viermal (45.+1/45.+6/49./60.) am HSV-Keeper scheiterte. Auch Justvan (54.) und Emreli (55.) fanden in dem Deutsch-Portugiesen ihren Meister. Irgendwann aber gab es nichts mehr zu halten, genau genommen nach 63 Minuten, als Emreli zum überfälligen 1:1 einschoss.

Richter traf für den HSV nur den Pfosten

Ein Remis, das sich die Gäste redlich verdienten. Daran änderten auch die Hamburger Großchancen von Selke (51.) und vor allem Richter (83./Pfosten) nichts. Trotzdem bekannte FCN-Trainer Miro Klose: „Nach dem Abpfiff war ich zuerst etwas enttäuscht.“

Eine Gefühlslage, die sich mit den Hamburger Empfindungen deckte. Denn so blieb vor allem die Enttäuschung darüber, dass der HSV zum Ende seiner unbefriedigenden englischen Woche (Pleite in Elversberg, Pokal-Aus in Freiburg) nicht doch noch die Kurve bekam. „Das war nicht zufriedenstellend“, moserte Torschütze Elfadli, „das ist nicht unser Anspruch.“ Auch die Flut der Verletzten und Gesperrten wollte er nicht als Begründung gelten lassen: „Wir haben einen guten und breiten Kader, eine gute Qualität. Wir müssen es schaffen, Spieler, die ausfallen, auch zu ersetzen.“

HSV-Trainer Baumgart prognostiziert weiter engen Saisonverlauf

Sprach’s und verschwand, während Baumgart sich noch mit dem verpassten Sprung auf Rang zwei auseinandersetzte. „Wir sind am elften Spieltag und sehen, wie hart die zweite Liga ist“, merkte der Trainer an. „Das wird bis zum letzten Tag gehen und wir werden bis zum letzten Tag dabei sein. Vielleicht schaffen wir es dann, eine positivere Serie zu starten, mit allen Spielern.“ Und weiter: „Ich finde, wir haben einen sehr guten Kader. Aber wenn diese Spieler nicht da sind, ist er nur noch gut.“

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Immerhin: Am kommenden Freitag in Braunschweig werden Schonlau und Meffert in die Startelf zurückkehren. Dann braucht der HSV zwingend mal wieder einen Dreier, um seine Ambitionen zu untermauern.

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