20.000 Euro gewonnen: Jetzt rollt die Forschung zu den Kindern
Sie lagen sich in den Armen, tanzten und hüpften vor Freude zwischen Mangold, Rhabarber und Wirsing. Die drei Vorstandsmitglieder von Ackerperlen e.V. konnten ihr Glück kaum fassen: Ihr Verein gehört zu den fünf Erstplatzierten der Aktion „Lass machen – Geld fürs Quartier“ der Hamburger Volksbank mit Unterstützung der MOPO und darf sich über einen Gewinn von 20.000 Euro freuen. Mit dem Geld soll das noch fehlende Puzzleteil für eine besondere Forscherstation finanziert werden.
„Die Abstimmung war so spannend. Am Ende lagen wir nur sieben Stimmen vor dem Sechstplatzierten – Wahnsinn. Wir sind zwar nur ein kleiner Verein, haben aber eine große Zahl an Unterstützern und Freunden. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Petra Schild, eines der drei Vorstandsmitglieder von Ackerperlen e.V.
Die 51-Jährige hat den Verein erst im April 2024 aus der gleichnamigen Biogärtnerei am Hofschläger Deich in den Marschlanden heraus gegründet. Ziel ist es, Klima- und Naturschutz sowie Umweltbildung praktisch und theoretisch zu verbinden.
„Lass machen – Geld fürs Quartier“: Mobile Forschungsstation in den Marschlanden
Und dabei sollen vor allem Kinder mit einem ganz besonderen Projekt zu Umweltentdecker:innen gemacht werden: mit einem speziell angefertigten Elektro-Lastenrad als mobiler Forschungsstation. „Mit diesem Forschungsfahrrad können wir flexibel Schulen und Kindergärten in unserer Nachbarschaft, aber auch im Hamburger Stadtgebiet anfahren, um die Kinder vor Ort für die Umwelt zu sensibilisieren und sie für die Wunder der Natur zu begeistern“, erklärt Petra Schild. Mit den gewonnenen 20.000 Euro kann nun das letzte Puzzleteil, der Aufbau der Fahrrad-Forschungsstation, finanziert werden.
Thorsten Rathje, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank, zeigte sich in der Gärtnerei begeistert von dem Projekt: „Es ist einfach eine tolle Idee, die gerade in der heutigen Zeit so wichtige Umweltbildung vor Ort in den Schulen und Kitas zu ermöglichen. Die Hamburger Volksbank freut sich, die Ackerperlen dabei zu unterstützen. Die Kinder werden sicherlich große Augen machen, wenn diese mobile Forschungsstation auf dem Pausenhof vorfährt.“
Wie das aussehen soll, erklärt die 31-jährige Mona Hegmann, die den Verein als Vorsitzende mit leitet. „Wir haben drei Stationen auf dem Fahrrad. An der Mikroskopierstation können wir kleinste Lebewesen sichtbar machen. An der zweiten Station beschäftigen wir uns mit Wasser und können es dort zum Beispiel filtern. Und dann haben wir noch die Möglichkeit, Bodenproben zu nehmen, um den Kindern zum Beispiel zu zeigen, wie verdichtet die Erde auf dem Schulhof oder in der Umgebung ist.“
In vier Wochen soll es losgehen, erste Schulen sind bereits als Kooperationspartner gewonnen. Aber auch die Nachbarschaft und die umliegenden Stadtteile sollen mit dem Forschungsfahrrad angefahren werden, um die Menschen über die „Wunder der Natur“ zu informieren.
Bis dahin werden auf dem Gelände am Hofschläger Deich weiterhin nachhaltig und ressourcenschonend Nahrungsmittel nach dem Prinzip der Permakultur angebaut, bei dem sich Menschen, Tiere und Pflanzen gegenseitig unterstützen – die Produkte werden von April bis Oktober auch in Biokisten verkauft. Neben den 14 Mitgliedern helfen Hühner, Gänse sowie die Ziegen Anni und Sally bei der Arbeit und sorgen für die nötige „Landschaftspflege“ auf dem Hof.
Hier geht es zur Übersichtsseite der Aktion „Lass machen – Geld fürs Quartier“.