Nazis verprügelt: Polizei fasst Kopf der linksextremen „Hammerbande“
Jahrelang wurde nach ihm gefahndet, jetzt hat die Polizei den mutmaßlichen Anführer der linksextremen „Hammerbande“ geschnappt. Johann G. (31) wurde zwischen Jena und Weimar festgenommen, wie die „Bild“ zuerst berichtete. Er wird beschuldigt, an politisch motivierten körperlichen Übergriffen beteiligt gewesen zu sein, bei denen die Opfer schwer verletzt wurden. Sicherheitskreise haben die Festnahme bestätigt.
G. war bereits 2018 wegen schweren Landfriedensbruchs verurteilt worden und galt als zentraler Akteur der „Hammerbande“. Diese griff vor allem Neonazis mit Hämmern an und lehnt den Rechtsstaat ab. Die Bande agierte in den vergangenen Jahren in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der letzte bekannte Angriff fand in Budapest statt, als Linksextremisten den rechtsextremen „Tag der Ehre“ angriffen und mehrere Menschen schwer verletzten.
Lina E., die Verlobte von G., wurde Anfang Juni vom Oberlandesgericht Dresden zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die Richter hatten die aus Kassel stammende 28-Jährige wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung für schuldig befunden. An der Vorbereitung und teilweise auch Ausführung soll auch G. beteiligt gewesen sein. Die Verurteilung von Lina E. führte auch in Hamburg zu Protesten.
BKA hatte 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt
„Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, sich als Mitglied einer kriminellen Vereinigung an mehreren politisch motivierten körperlichen Übergriffen beteiligt zu haben“, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) im Juni mit. Das BKA setzte eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise zu dessen Aufenthaltsort, Kontakt mit ihm oder auf Bild- und Videomaterial aus.
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Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes hat einen Haftbefehl gegen Johann G. erlassen. Er sei dringend der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und der Beteiligung an mehreren Gewaltübergriffen verdächtig, bei denen Menschen teilweise erheblich verletzt wurden. (mn)