Baumgart entschuldigt sich bei HSV-Talent für Ein- und Auswechslung
Erst eingewechselt und dann nach 20 Minuten ohne Verletzung auch schon wieder ausgewechselt. Im Fußball ist das die Höchststrafe. Erlebt hat es beim bitteren 1:3 in Braunschweig HSV-Stürmer Fabio Baldé. Ein Abend zum Vergessen für den Youngster.
Wie war es zu dem ungewöhnlichen und harten Vorgang gekommen? Beim Stand von 0:2 hatte HSV-Coach Steffen Baumgart Baldé in der 59. Minute für Noah Katterbach ins Spiel gebracht. Der Flügelstürmer sollte auf der rechten Seite eigentlich vor allem für Schwung im Spiel nach vorne sorgen. Das Problem: Bereits nach zwei Minuten sah er nach einem taktischen Foul an Gegenspieler Fabio Di Michele Sanchez die Gelbe Karte.
Möglicher Platzverweis stoppt Baldé in Braunschweig
Statt in der Offensive Akzente zu setzen, war Baldé im weiteren Spielverlauf immer wieder in Zweikämpfe verwickelt. Gewinnen konnte er kein Duell. Stattdessen wurde mit jeder Szene die Gefahr einer zweiten Verwarnung immer größer. In der 79. Minute zog Baumgart dann lieber selbst die Notbremse und nahm Baldé wieder vom Platz.
„Ich hatte die Befürchtung, dass er sich Gelb-Rot holt. Kurz vor seiner Auswechselung hatte ich ihm auch schon gesagt, dass das passieren könnte“, erklärte der HSV-Coach nach dem Spiel. Gleichzeitig betonte er, dass ihm die Entscheidung alles andere als leichtgefallen war. „Es tut mir leid für den Jungen. Ich habe mich auch nach dem Spiel bei ihm entschuldigt. Ich habe ihm noch mal erklärt, warum ich es gemacht habe.“
Baumgart ließ dem Youngster wissen, dass die Entscheidung nichts mit seiner Leistung zu tun hatte, sondern damit lediglich ein möglicher Platzverweis verhindert werden sollte. „Nur deswegen habe ich diese Entscheidung getroffen, was mir für den Jungen enorm weh- und leidtut“, so der HSV-Coach.
Das könnte Sie auch interessieren: Die MOPO-Noten für die HSV-Profis beim 1:3 in Braunschweig
Für Baldé ein schwacher Trost. Sein insgesamt elfter Einsatz bei den HSV-Profis wird ihm sicherlich als sein bitterster in Erinnerung bleiben. Auf andere Gedanken kann er nun erst mal in der Nationalmannschaft kommen. In den kommenden zwei Wochen ist Baldé mit der deutsche U20 unterwegs, tritt zu Länderspielen in England und der Türkei an.