Menschengruppe mit Schilden: „Igel Killer“
  • Tierschützer der Igel- und Wildtierstation Looki in Bergedorf demonstrierten für ein Verbot von Mährobotern
  • Foto: CityNews TV

„Diese Monster töten“: Erste Demo gegen Mähroboter in Hamburg

Sie sehen Verletzungen, die es früher nicht gab: Igel mit abgetrennten Beinchen oder zerschnittenen Gesichtern, verursacht durch Mähroboter. Massenhaft. Nun haben die Tierschützer der Bergedorfer Igelstation „Looki“ Hamburgs erste Demo gegen Mähroboter vor dem Hamburger Rathaus veranstaltet, fordern ein Nachtfahrverbot für die „Igel-Killer“.

Die Igelschützer haben sich am Samstag für eine Mahnwache vor dem Hamburger Rathaus versammelt. „Ihre Gartengeräte erzeugen Leid“ steht auf einem Schild. Die Anfangsbuchstaben ergeben „Igel“. Ein anderes zeigt schlicht „Igel-Killer“.

Auf einem Stückchen Kunstrasen steht ein Mähroboter, umgeben von Igel-Attrappen. Die Gefahr erschließt sich sofort: Die Messer, die den Rasen stets glattrasiert halten, befinden sich genau auf Höhe von Igelbeinchen und Gesicht. Die blutigen Unfallopfer landen inzwischen so zahlreich in der Igelstation des Vereins Looki, das bereits ein Aufnahmestopp verhängt wurde. Trotzdem werden immer wieder verstümmelte Tiere gebracht, sogar in den Briefkasten geworfen.

Mahnwache gegen Mähroboter

„Wir brauchen ein Nachtfahrverbot für diese Monster in Hamburg”, sagt Vanessa Haloui von der Igelstation Looki: „Diese Maschinen töten und die Hersteller sollten mehr Steuern zahlen, die der Wildtierhilfe zu Gute kommen.”

In ihrem Heimatbezirk stoßen die Igelschützer mit ihrer Forderung durchaus aus Sympathie: Die Bezirksversammlung Harburg hat im Sommer auf Antrag der Grünen beschlossen, ein Nachtfahrverbot prüfen zu lassen. Allerdings kann so etwas nur die Umweltbehörde anordnen, und zwar für ganz Hamburg. Und da kommt Bewegung rein: „Nachdem die Stadt Köln am 1. Oktober eine Allgemeinverfügung erlassen hat, welche den Betrieb von Mährobotern zur Nachtzeit verbietet, hat die Umweltbehörde eine rechtliche Prüfung eingeleitet, das Ergebnis steht noch aus“, so eine Sprecherin kürzlich zur MOPO. Aus Sicht der Behörde sei es jedoch schon jetzt fraglich, ob ein solches Verbot praktisch kontrolliert werden könne. Neben Köln haben auch zwei Gemeinden in Brandenburg ein Nachtfahrverbot für Mähroboter eingeführt.

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Igel streifen nachts durch Hamburgs Gärten, auf der Suche nach leckeren Nachtfaltern, Regenwürmern, Ohrenkneifern. Wenn ihnen jemand in die Quere kommt, rollen sie sich ein, richten die Stachel auf und stellen sich tot. Bei Marder und Fuchs eine Superstrategie, die aber bei einem Mähroboter nicht funktioniert. Dessen Klingen rotieren einfach weiter.

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