Nanu?! Smith angeschlagen, ausgewechselt – aber jetzt für Schweden nominiert
Die offizielle Meldung sorgt für Verwirrung. Es könnte eine gute Nachricht sein, indirekt und fast versteckt. Das wäre der „Best Case“. Wenige Stunden zuvor hatte St. Pauli-Trainer Alexander Blessin noch den Begriff „Worst Case“ in den Mund genommen, als es um die verletzungsbedingte Auswechselung von Abwehrchef Eric Smith gegangen war. Der Schwede hatte in der Schlussphase der Partie am Millerntor (0:1) den Rasen humpelnd verlassen müssen. Am Tag danach wurde seine Nominierung für die schwedische Nationalmannschaft bekannt. Alles halb so wild? Oder muss Smith ein weiteres Mal absagen? Es gibt eine klare Tendenz.
Am Sonntagvormittag startete nicht nur der offizielle Verkauf der Genossenschafts-Anteile. Zeitgleich gab der Kiezklub auch bekannt, welche seiner Spieler in der Länderspielpause für ihre Nationalmannschaften im Einsatz sein werden – oder zumindest berufen worden sind.
Länderspiele: Irvine, Vasilj, Mets, Sinani – und Smith?
Smith zählt dazu. Der 27-Jährige gehört wie auch die internationalen Dauerbrenner Jackson Irvine (Australien), Nikola Vasilj (Bosnien-Herzegowina), Karol Mets (Estland) und Danel Sinani (Luxemburg) zu den Nominierten.
Das kommt überraschend angesichts der Verletzung im hinteren linken Oberschenkel, an den sich Smith nach einer Rettungsaktion in höchster Not gegen Jamal Musiala gegriffen hatte und kurz darauf vom Feld musste. Das sah nicht gut aus und ließ Gravierendes befürchten.
„Wir müssen abwarten. Er hat ein Ziehen gespürt. Ich hoffe natürlich, dass es nur eine Verhärtung und nichts Schlimmes ist“, meinte Trainer Alexander Blessin nach dem Spiel. „Wenn Eric ausfällt, wäre das der Worst Case für uns.“
Smith am Oberschenkel verletzt – Untersuchung Montag
Am Montag unterzieht sich der Defensivstratege einer MRT-Untersuchung, die Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben soll – und im zweiten Schritt darüber, wie lange Smith pausieren muss. Nur ein paar Tage oder gar Wochen, was für St. Pauli eine Katastrophe wäre, gehört der Schwede doch zu den absoluten Leistungsträgern.
Die Verletzung und die erst danach erfolgte Bekanntgabe seiner Nominierung durch seinen Klub? Unglücklich.
Die Berufung durch den schwedischen Nationaltrainer Jon Dahl Tomasson war schon vor dem Bayern-Spiel erfolgt. Bereits am 6. November hatte der Verband den Kader für die beiden November-Spiele in der Nations League bekannt gegeben. In der Meldung war Tomasson sogar ausführlicher auf die Personalie Smith eingegangen.
Schwedens Nationaltrainer Tomasson über Smith
„Ich habe Eric Smith noch einmal berufen. Er hatte noch nie die Gelegenheit mitzumachen, aber hoffentlich klappt dieses Mal alles“, so Tomasson. „Er verdient es, aufgenommen zu werden. Er hat über einen langen Zeitraum hinweg Höchstleistungen erbracht und jetzt geht es darum, ihn in unserer Gruppe zu sehen.“
ich der Werbevereinbarung zu.
Daraus wird wohl nichts. Wieder nichts. Aktuell scheint es sehr unwahrscheinlich bis nahezu ausgeschlossen, dass Smith zur Nationalmannschaft fährt, die am Samstag gegen die Slowakei und am darauffolgenden Dienstag erneut zu Hause gegen Aserbaidschan spielt. Selbst bei einer Verhärtung oder leichteren Zerrung müsste er erst einmal behandelt werden und eine Pause einlegen, ansonsten bestünde das Risiko einer Verschlimmerung – falls es sich nicht ohnehin um eine gravierende Verletzung wie einen Muskelfaserriss handelt.
Bange Frage: Was hat Smith und wie lange fällt er aus?
Es ist also davon auszugehen, dass Smith abermals absagen muss, um sich voll auf den Genesungsprozess in Hamburg zu konzentrieren, und sich sein Debüt im Schweden-Trikot weiter verzögert.
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Weitaus wichtiger für St. Pauli ist es aber, dass sich seine Rückkehr auf den Rasen, zunächst den Trainingsplatz, nicht allzu lange verzögert und der Abwehrchef eine Chance hat, im nächsten Spiel in Mönchengladbach (24. November) und insbesondere im wegweisenden Heimspiel gegen Mitaufsteiger Holstein Kiel wieder voll dabei sein zu können.