Olli Schulz sagt Auftritt ab – und prognostiziert Aus für Hamburger Club-Legende
Bei vielen Hamburger Clubs kriselt es. Zumindest dem Club „Uebel & Gefährlich“ im Bunker an der Feldstraße wollte Olli Schulz ein wenig über die Runden helfen. Nachdem dort eine langjährige Mitarbeiterin gefeuert wurde, bricht er mit dem Club – und tritt nun an einem anderen Ort auf. Der Club-Chef widerspricht den Darstellungen, die Schulz in einem Podcast zu der Angelegenheit verbreitet.
Olli Schulz wollte seine Tour „Vom Rand der Zeit“ mit einem Auftritt im Club „Uebel & Gefährlich“ (St. Pauli) beenden. Der Hamburger Komiker und Musiker hat das für den 1. Dezember geplante Konzert nun kurzfristig in die „Fabrik“ (Ottensen) verlegt. Der Grund: eine Personalentscheidung. Die neuen Betreiber des Bunker-Clubs sollen eine langjährige Mitarbeiterin gefeuert haben, mit der er befreundet ist.
„Da bin ich absolut loyal“, sagte Schulz jetzt in seinem Podcast „Fest & Flauschig.“ Obwohl er „dem Laden“ immer sehr verbunden gewesen sei, hänge sein Herz vor allem an deren Mitarbeitern, oder besser gesagt an einer Mitarbeiterin. „Ich weiß, wie sehr sie für diesen Laden gebrannt hat,“ sagt Schulz. Ihr sei von einem Tag auf den anderen gekündigt worden.
Uebel & Gefährlich bald dicht?
Laut Schulz setzen die neuen Veranstalter weniger auf Konzerte, mehr auf „YouTube-Events und Firmenfeiern“. Mit zusätzlicher Konkurrenz in Form einer neuen Location und einem neuen „Touri-Hotel“ im eigenen Haus, schätzt er die Zukunft des Clubs düster ein: „Ich glaube, das Uebel & Gefährlich ist der nächste Laden, von dem wir uns leider verabschieden müssen.“
Nur noch Firmenfeiern im Club? Dem widerspricht „Uebel&Gefährlich“-Geschäftsführer Nick Waller gegenüber der MOPO vehement: „Wir brennen für unser Kulturprogramm und werden auch weiterhin Konzerte veranstalten.“ Sein Versprechen: „Wir werden uns nicht am Clubsterben beteiligen.“ Das „Uebel & Gefährlich“ gibt es seit 2006, der Club hat für sein Programm mehrere Auszeichnungen bekommen.
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Zu der Personalentscheidung will Waller sich nicht äußern, sagt nur so viel: „Entlassungen sind immer ein emotionales Thema.“ Für die Fans des Musikers gibt es eine gute Nachricht: Die neue Location in der Fabrik ist größer. Nachdem das Konzert schon ausverkauft war, gibt es jetzt weitere 300 bis 400 Tickets, so Schulz im Podcast.