Einigung für Metall-Tarife steht: So viel Geld gibt es jetzt mehr
In der deutschen Metall- und Elektroindustrie sind weitere Warnstreiks vom Tisch. Die IG Metall und die Arbeitgeber haben sich in einer Nachtsitzung in Hamburg auf einen Pilotabschluss für die Tarifgebiete Nord und Bayern geeinigt.
Der neue Flächentarifvertrag besteht aus folgenden Punkten:
- Laufzeit bis zum 31.10.2026
- Erhöhung der Tarifentgelte zum 1.4.2025 um 2 Prozent
- Erhöhung der Tarifentgelte zum 1.4.2026 um 3,1 Prozent
- Anhebung der Auszubildendenvergütung zum 1.1.2025 um 140 Euro pro Monat
- Einmalzahlung von 600 Euro im Februar 2025 (vorziehbar auf Dezember 2024) für alle anderen Beschäftigten
- Die automatische Differenzierung für Unternehmen in wirtschaftlich schwieriger Lage wird für zwei Jahre fortgeschrieben
Die Ergebnisse sollen bundesweit auf die rund 3,9 Millionen Beschäftigten übertragen werden.
Erstmals wurde der Pilotabschluss von zwei Bezirken gemeinsam erreicht. Die jeweiligen Verhandlungskommissionen aus Bayern und dem Tarifgebiet Nord hatten bereits in der vorherigen Verhandlungsrunde eng zusammengearbeitet. Bei der entscheidenden vierten Sitzung in Hamburg haben auch der IG-Metall-Vorstand sowie Gesamtmetall im Hintergrund mitgewirkt. Der so erreichte Pilotabschluss soll nun in den übrigen neun Tarifgebieten übernommen werden, wozu noch einmal regionale Treffen notwendig sind.
Keine ganztägigen Warnstreiks
Nach dem Ablauf der Friedenspflicht hatte die Gewerkschaft seit dem 29. Oktober ihre Mitglieder in Hunderten Betrieben zu mehrstündigen Warnstreiks aufgerufen. Daran haben sich innerhalb von zwei Wochen mehr als 600.000 Menschen beteiligt. Auch zum Verhandlungsauftakt am Montag hatte es noch Protestaktionen gegeben, unter anderem am Verhandlungsort Hamburg. Pläne für ganztägige Warnstreiks bleiben nun aber in der Schublade.
Einen Pilotabschluss bereits in der vierten Verhandlungsrunde hatte es zuletzt 2015 gegeben. Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und ihrer damals noch unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen wurde 2020 nach nur zwei Treffen eine Lösung erreicht. Der Bezirk Küste mit Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und West-Niedersachsen war im wiedervereinigten Deutschland noch nicht an einem Pilotabschluss beteiligt.
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Verhandlungsführer bei der IG Metall waren die Chefs der Bezirke Küste und Bayern, Daniel Friedrich und Horst Ott. Für die Arbeitgeberseite traten als Verhandlungsführerinnen die Geschäftsführerin der Werften-Gruppe Lürssen, Lena Ströbele, sowie die Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE, Angelique Renkhoff-Mücke, an. (dpa/mp)