Die Shopping-Passage „Perle Hamburg“ im HSH-Nordbank-Haus.
  • Die Shopping-Passage „Perle Hamburg“ im HSH-Nordbank-Haus.
  • Foto: imago images / Manfred Segerer

Überraschender Millionen-Deal: Das plant Hamburg mit diesem Haus in der City

Hamburg schlägt Kapital aus der Signa-Pleite: Eine Tochterfirma der insolventen Unternehmensgruppe, zu der auch der halbfertige Elbtower gehört, verkauft der Stadt eine Top-Immobilie in der City.

Es geht um das Haus am Gerhart-Hauptmann-Platz 50, in dem die Shopping-Passage „Perle Hamburg“ sitzt und das künftig auch öffentlich genutzt werden soll. Die Stadt will prüfen, ob sich das zentral gelegene Geschäftsgebäude als Standort für das geplante Haus der digitalen Welt (HddW) eignet. Das HddW soll unter anderem eine öffentliche Zentralbibliothek, Seminarräume, Ateliers, Digital-Labs und Co-Working Spaces bieten. Außerdem biete sich das Haus „als dauerhafter Standort des Hamburg Service vor Ort“ an, so der Senat in einer Mitteilung.

Hamburg kauft Haus von insolventer Signa-Tochter

Als Kaufpreis hat der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), der zur Finanzbehörde gehört, mit der Signa-Tochter rund 112,5 Millionen Euro ausgehandelt. Plus Anschaffungsnebenkosten macht das unterm Strich etwa 130 Millionen Euro. Auf den Kernhaushalt des LIG soll der Kauf laut Senat keine Auswirkungen haben.

Die im Herzen der Hamburger City gelegene Immobilie befindet sich im direkten Umfeld der Mönckebergstraße und des Rathauses sowie in Alsternähe. Die Einkaufspassage „Perle Hamburg“ wird weitergeführt und die Mietverträge durch die städtische Objektgesellschaft übernommen.

Die derzeitige Hauptmieterin der Immobilie, die Hamburg Commercial Bank (HCOB), wird in den nächsten Jahren ihren Hauptsitz an einen neuen Standort verlegen, so der Senat. Wohin ist noch unklar. In den Elbtower, wie ursprünglich geplant, geht es jedenfalls nicht – den Mietvertrag hat die Bank bereits gekündigt.

HSH-Nordbank-Haus in Hamburg verkauft

„Hamburg verfolgt konsequent die Strategie, die städtische Eigentumsquote durch strategische Ankäufe zu erhöhen“, so Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Behörden und öffentliche Einrichtungen benötigen Raum. Gleichzeitig können wir so die Abhängigkeit vom Drittmarkt verringern und Immobilienspekulation entgegentreten.“

Durch den Kauf könne „die Stadt das Haus der digitalen Welt in einer eigenen Immobilie realisieren, die sämtliche Standortkriterien erfüllt und deren Größe dabei eine vielseitige Nutzung erlaubt“, sagte Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda (SPD).

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Für Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) ist das Haus am Gerhart-Hauptmann-Platz „ein weiteres zentrales Element unserer gemeinsamen Strategie, Hamburgs Innenstadt fit für die Zukunft zu machen und besondere Orte gezielt aufzuwerten.“

Weniger begeistert von Hamburgs Millionen-Deal ist Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion in der Bürgerschaft: „So schön es ist, dass die Stadt Grundstücke und Gebäude aufkauft: Es bleibt ein fader Beigeschmack – die Stadt steigt ein, nachdem Benko mit Grundstücksspekulation in der Innenstadt die Preise gewaltig in die Höhe getrieben hat.“ Sie fordert den Senat auf, die Umzugspläne für die Verkehrs- und die Wirtschaftsbehörde in die Tanzenden Türme zu überdenken, da „am Gerhard-Hauptmann-Platz jetzt sehr viel Büroraum zur Verfügung steht“. (mp)

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