Miro Muheim auf dem Weg zur Pressekonferenz bei der Schweizer Nationalmannschaft
  • HSV-Verteidiger Miro Muheim darf dieser Tage erstmals das Outfit der Schweizer A-Nationalmannschaft tragen.
  • Foto: picture alliance/KEYSTONE | MICHAEL BUHOLZER

Vor Nati-Debüt: Muheim muss in der Schweiz über HSV-Spott sprechen

Borussia Dortmunds Top-Keeper Gregor Kobel, Bayer Leverkusens Star-Stratege Granit Xhaka, Manchester Citys Abwehr-Kante Manuel Akanji? „Ich kenne niemanden richtig gut“, gestand Miro Muheim am Dienstag, als er über seine Kollegen in der Schweizer Nationalmannschaft sprach. Der erstmals für das A-Team nominierte Verteidiger könnte schon am Freitag debütieren – musste erst mal aber auch über Spott am HSV sprechen.

Offiziell als A-Nationalspieler darf sich der 26-Jährige noch nicht bezeichnen. Womöglich jedoch schon an diesem Freitagabend (20.45 Uhr), wenn die Schweiz in der Nations League auf Serbien trifft. Das Nati-Outfit stand Muheim aber schon ganz gut, als er auf einer Pressekonferenz berichtete, wie Co-Trainer Giorgio Contini ihn am Telefon über die Nominierung informierte. „Ich war nervös und habe mich extrem gefreut“, sagte Muheim, der 2018 unter Contini bei den Profis des FC St. Gallen debütiert hatte. „Vielleicht haben wir eine Connection und deshalb rief er mich an.“

HSV-Profi Muheim vor Premiere fürs A-Team der Schweiz

Als Muheim, der in dieser Saison zu den konstantesten Profis des HSV zählt und hinter dem eine stetig positive Entwicklung liegt, von seiner Berufung ins A-Team erfuhr, habe er direkt seinen Vater angerufen. „Ich bin stolz, dass es geklappt hat“, sagt er und hofft natürlich auf seinen Premieren-Einsatz. Die Konkurrenz im mit Erstliga-Kickern gespickten Kader der Schweiz ist groß, auf Muheims Position ist Ex-Bundesliga-Profi Ricardo Rodriquez (32), der von 2012 bis 2017 beim VfL Wolfsburg unter Vertrag stand und nun bei Betis Sevilla kickt, einer der Platzhirsche.

HSV-Profi Miro Muheim (l.) trainiert bei der Schweizer Nationalmannschaft unter anderem mit (v.r.) Ardon Jashari (FC Brügge), Remo Freuler (FC Bologna) und Granit Xhaka (Bayer Leverkusen). picture alliance/KEYSTONE | MICHAEL BUHOLZER
Miro Muheim im Training der Schweizer Nationalmannschaft mit Granit Xhaka, Remo Freuler und Ardon Jashari
HSV-Profi Miro Muheim (l.) trainiert bei der Schweizer Nationalmannschaft unter anderem mit Ardon Jashari (FC Brügge), Remo Freuler (FC Bologna) und Granit Xhaka (Bayer Leverkusen, v.r.).

„Ich will auf jeden Fall im Training zeigen, was ich kann“, kündigte Muheim an. „Alles andere lasse ich auf mich zukommen.“ Am Montag (20.45 Uhr) gastiert die Schweiz in Spanien, erst einmal aber wartet die Aufgabe gegen die Serben. Und eine Länderspiel-Premiere im Stadion Letzigrund des FC Zürich würde für Muheim etwas ganz Besonderes bedeuten. Denn der Linksverteidiger wurde in Zürich geboren und fing beim FCZ im Alter von fünf Jahren mit dem Fußballspielen an. „Unser Hotel befindet sich 15 Minuten von zu Hause“, verriet Muheim, der verschiedene U-Nationalteams durchlaufen und bis März 2021 zuletzt fünfmal für die Schweizer U21 gespielt hatte.

Muheim zu HSV-Aufstieg: „Bin überzeugt, wir schaffen es“

Am Freitagabend werden Freunde und seine Familie in der Arena sein. „Das ist schon sehr speziell“, betonte der Wahl-Hamburger, der in der Schweiz auch über den HSV sprechen musste. „Wir hatten jetzt eine schwächere Phase, werden aber nach der Natipause wieder voll angreifen“, blickte Muheim voraus. „Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen werden.“ Also den Aufstieg. Dass der HSV ebendiesen sechsmal in Folge nicht geschafft hat, ist selbst im Ausland angekommen, weshalb Muheim auch auf den Spott gegenüber seinem Verein angesprochen wurde.

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„Das kommt von außerhalb. Von uns im Verein und den Fans kommt das nicht“, lautete seine Antwort. „Wenn es so oft nicht klappt, ist das aber auch normal, dass so etwas ein bisschen kommt.“ Damit könne er jedenfalls umgehen, sagte Muheim. Und Steffen Baumgart sei als Trainer einer, „der die Spieler voll abholt“. Womöglich wird der HSV-Coach in der kommenden Woche einen weiteren frisch gebackenen Nationalspieler zurück in Hamburg empfangen.

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