Lesung mit Musik: Franz Jung – ein freier Geist
Es ist nie zu spät, Franz Jung kennenzulernen! In seinen Schriften, Romanen, Briefen versuchte der Autor (1888-1963) immer, seiner oftmals instabilen, unsicheren, düsteren Gegenwart mit der Kunst der Sprache und der Kraft der Anarchie neue Denkanstöße zu geben oder sie genüsslich zu piksen. Er war Wirtschaftsjournalist, Kommunist, Dramatiker, Dadaist, Expressionist, Knast-Insasse, ein wahrer „Franz Dampf in allen Gassen“.
Die gesammelten Werke – 14 Bände! – sind in der Hamburger Edition Nautilus erschienen. Eine passende Verlagsheimat für einen solch freien Geist wie Jung. Gerade erst ist die Edition Nautilus 50 Jahre alt geworden, ein wahres Fest für einen unabhängigen kleinen, politisch klaren Verlag. Für Menschen mit Interesse an gesellschaftlichen Themen von gestern und heute bietet das Verlagsprogramm zweimal im Jahr viele, oftmals noch unbekannte Fundstücke.
Eine der Gründerinnen der Edition ist Hanna Mittelstädt, die nun mit Wolfgang Bortlik eine Auswahl der Werke Franz Jungs veröffentlicht hat: „Der Sprung aus der Zeit“ versammelt Jung-Texte verschiedener Genres und gibt so einen tollen Überblick über sein Schaffen. Im Nachtasyl sind die beiden zu Gast, die Texte lesen zwei herausragende Schauspieler: Jörg Pohl und Lars Rudolph.
Nachtasyl (im Thalia-Theater): 22.11., 20 Uhr, Karten 15 Euro, tixforgigs.com
Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der neuen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voller Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. Dazu gibt’s Interviews und Verlosungen für Konzerte, Lesungen, Shows und mehr.