Wegen Regenbogenfahne: Deutsche Studentinnen im Stadion geschlagen und bespuckt!
Eigentlich sollte der Fußball bei jedem internationalen Turnier im Vordergrund stehen. Doch immer wieder sorgen vereinzelte Gruppierungen mit ihren rassistischen und homophoben Hasstiraden für negative Schlagzeilen. Vor allem in Ungarn kam es in der Vergangenheit zu mehreren Vorfällen. Nun aber hat das Event einen neuen negativen Höhepunkt erreicht, der einen sprachlos hinterlässt.
Es sollte für Emilia und Filippa ein atemberaubendes Erlebnis werden. Doch das EM-Spiel zwischen Portugal und Frankreich (2:2) in der Budapester Puskas-Arena entwickelte sich zum Albtraum. Die beiden deutschen Medizinstudentinnen sollen von ungarischen Fans ins Gesicht geschlagen und bespuckt worden sein.
Der Grund: Beide hatten sich vor dem Spiel die Regenbogenflagge auf Hut und ins Gesicht gemalt, um so ein Zeichen zu setzen.
Regenbogenfahnen-Eklat in Budapest: Sicherheitsmitarbeiter der UEFA griffen nicht ein
Bei „Bild-Live“ schilderten Emilia und Filippa den Vorfall: „Schon in der Halbzeit haben wir wegen unserer Bemalung Sprüche bekommen: That’s disgusting (Das ist widerlich; Anm. d. Red.). Die Stimmung war direkt sehr hitzig. Schon während des Spiels haben sie uns wegen der Flaggen den Mittelfinger, den Vogel gezeigt, vermittelt, dass sie unseren LGBTQ-Support nicht okay finden. Nach dem Spiel sind wir dann runtergegangen, um uns ihnen entgegenzustellen, mit unseren Flaggen, daraufhin wurde uns ins Gesicht geschlagen und man hat uns bespuckt.“
Von Hilfe konnten beide Studentinnen nur Träumen. „Die UEFA-Mitarbeiter haben die beiden Täter gehen lassen, haben uns nicht geholfen“, erklärten sie weiter. Nach weiteren Angaben konnten sich die Übeltäter am Bierstand noch ein Getränk holen, sich von dort aus über die Opfer lustig machen.
Trotz Gewalt-Vorfall im Stadion: Deutsche Studentinnen in Budapest „unglaublich glücklich“
Auch die Polizei soll das Problem im späteren Verlauf nicht ernst genommen haben. „Die Polizei hat sehr unterschiedlich reagiert. Es gab Polizisten, die uns nicht das Gefühl gaben, dass das ein ernsthaftes Problem, dass das eine Anzeige wert war“, fuhr Emilia fort.
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Unterkriegen lassen sich beide dennoch nicht. „Trotz dieses Vorfalls sind wir unglaublich glücklich in Budapest. Wir hatten tolle Jahre hier. So eine Erfahrung hatten wir noch nie. Wir hoffen, dass gegen die Männer vorgegangen wird.“