Kommentar: Laschets Entscheidung für Thomalla ist feige – und klug
Armin Laschet will lieber kuscheln als kämpfen. So kann man zumindest seine Absage an das Kanzlerkandidaten-Triell mit Youtuber Rezo und seine Zusage an Model Sophia Thomalla verstehen. Mit Letzterer sprach der Kanzlerkandidat nämlich am Freitagabend, mit Ersterem gar nicht. Verpasst Laschet mit der Absage „eine Chance“, wie Rezo sagt? Im Gegenteil! Laschets Entscheidung ist zwar feige, aber klug.
Bei dem Youtube-Format hätte Laschet nur verlieren können – hat er doch oft genug bewiesen, dass er sich ohne vorgeschriebenen Text gern um Kopf und Kragen redet. Dazu ein überdrehter Rezo, der einst die CDU „zerstören“ wollte, und zwei Kandidaten, die neben Laschet automatisch hip und jugendlich wirken. Es wäre wohl eine Demütigung geworden, bei der Laschet nichts gewonnen hätte. Anders sieht es bei dem Facebook-Gespräch mit Laschet-„Kritikerin“ Sophia Thomalla aus.
Thomalla wirkt wie der größte Schreck der Konservativen
Das Proll-Model wirkt auf ihrem Instagramkanal wie der größte Schreck der CDU: Tätowiert, immer spärlich bekleidet und gern auch mal für Kampagnen halbnackt als Jesus am Kreuz hängend.
Doch hinter der wilden Fassade steckt ein langjähriges und bekennendes CDU-Mitglied – mit 1,3 Millionen Instagram-Followern. Thomalla ist Merkel-Fan und wollte Merz als Kanzlerkandidaten – dennoch wird das Gespräch für Laschet wohl ein Homerun: Er liefert eine Show-Auseinandersetzung und den Männern einen echten Hingucker.