Sonny Kittel stemmt im Trikot vom Grasshopper Club Zürich die Hände in seine Hüften
  • Ein Bild von Ende September: Für Ex-HSV-Profi Sonny Kittel läuft es beim Grasshopper Club Zürich derzeit nicht.
  • Foto: imago images/Pius Koller

Nach Traumstart: Die Misere von Ex-HSV-Profi Kittel geht weiter

Auf einem der Trainingsbilder, das der Grasshopper Club Zürich in dieser Länderspielwoche auf Instagram teilte, hat Sonny Kittel ein Lächeln im Gesicht. Und der 31-Jährige hat den Post auch mit einem Like versehen, was dafür spricht, dass er sich beim Verein aus der Schweiz wohlfühlt. Auf dem Platz lief es zuletzt aber weder für den GCZ noch für Kittel persönlich rund. Der sportliche Fluch des Ex-HSV-Profis scheint weiterzugehen.

Es hatte so gut angefangen für Kittel in Zürich, nachdem er im Sommer beim polnischen Klub Rakow Czestochowa endgültig aussortiert worden war. Am 13. September, bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den Grasshopper Club im Schweizer Pokal, traf der Offensivmann gegen den FC Thun (2:0) zur Führung – technisch stark per Direktabnahme und direkt vor der Gästekurve, wo er von den GCZ-Fans ekstatisch gefeiert wurde. „Erstes Tor in Blau-Weiß“, schrieb sein Verein zu einem Video des Treffers – in der Annahme, dass noch viele weitere Treffer folgen würden.

Sonny Kittel zuletzt nicht im Kader des Grasshopper Club

Tatsächlich knipste Kittel seither jedoch gar nicht mehr. In der Schweizer Super League stand der Ex-Hamburger nach seinem Premieren-Tor zunächst fünfmal in Serie in der Startelf. Von diesen Partien konnte der GCZ, der inzwischen auf den zwölften und damit letzten Tabellenplatz abgerutscht ist, aber nur eine gewinnen. Danach saß Kittel Ende Oktober 90 Minuten lang auf der Bank, erhielt Anfang November dann noch mal einen Kurzeinsatz – und stand vergangenes Wochenende, bei der 1:2-Heimpleite gegen den FC St. Gallen, nicht mal mehr in Zürichs Kader.

Von einer Verletzung des Technikers, der von 2019 bis 2023 in 140 HSV-Pflichtspielen 36 Tore erzielt hatte, ehe vor eineinhalb Jahren ein unrühmliches Ende im Volkspark folgte, ist nichts bekannt. Diese Woche trainierte Kittel ja auch schon wieder. Vielmehr scheint sein Leistungsniveau derzeit nicht zu stimmen.

Zur Erinnerung: Nach seinem Abschied aus Hamburg war Kittel nach Polen gewechselt, er spielte für Rakow in der Hinrunde der Vorsaison 22-mal und sogar in der Champions-League-Qualifikation, später in der Europa League. Glücklich wurde er dort trotz Vertrags bis 2026 aber nicht.

HSV-Fan Kittel besitzt in Zürich Einjahresvertrag mit Option

Deshalb wagte der ehemalige HSV-Liebling im Februar dieses Jahres ein Abenteuer: Er ließ sich von Rakow an den australischen Erstligisten Western Sydney Wanderers verleihen, fühlte sich mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Down Under wohl, verpasste mit seinem Klub (zehn Spiele, ein Tor, drei Vorlagen) aber die Playoffs. Kittels Zeit in Australien endete daher nach nur drei Monaten, er kehrte zurück nach Rakow – wo man aber keine Verwendung mehr für Kittel hatte, der im Nachbarland lediglich mittrainieren durfte. Erst Ende August meldete sich der GCZ.

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„Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung bei GC Zürich und kann es kaum erwarten, mit der Mannschaft vor den Fans zu spielen“, sagte der Ex-HSV-Profi bei seiner Vorstellung kurz vor dem Transferschluss. „Ich bedanke mich für das Vertrauen und werde alles für den Klub geben.“ Bislang war das, wie man nun weiß, nicht wirklich mit Erfolg verbunden. Kittel, der eigentlich noch ein paar Jahre lang Fußball spielen möchte und der bis zuletzt jedes HSV-Spiel am TV-Bildschirm verfolgt hat, besitzt bei seiner sechsten Profistation einen Einjahresvertrag mit Verlängerungsoption. Sein Instagram-Profilbild ist noch immer ein altes Foto aus dem HSV-Training im Volkspark.

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