Neue Mitte Altona Häuser
  • In der Neuen Mitte Altona gibt es viele teure Wohnungen.
  • Foto: Patrick Sun

Hamburger immer extremer verschuldet: So hoch sind die Baukredite jetzt geklettert

Die Hamburger nehmen immer höhere Baukredite für den Haus- oder Wohnungskauf auf. Das bleibt auch für die Zinsen, die sie zahlen müssen, nicht ohne Folgen. Eine neue Erhebung zeigt, wie hoch die Kreditsummen sind und wie wenig Eigenkapital die meisten Käufer aktuell aufbringen.

Viele Makler und Unternehmen aus dem Bausektor atmen langsam auf, weil die Talsohle für sie durchschritten scheint. Der Markt belebt sich, die Transaktionen steigen, die Haus- und Wohnungspreise ziehen wieder an. Aus Käuferperspektive sind das gar nicht mal so gute Nachrichten. Es gibt zwar wieder mehr Auswahl an Wohnungen und Häusern auf dem Markt, aber die werden auch teurer.

Weil aber viele Hamburger kaum Geld auf der hohen Kante haben, steigen die Kredithöhen. In Hamburg lagen die durchschnittlichen Darlehenshöhen im letzten Quartal bei 441.535 Euro. Den niedrigsten Stand hatten sie zuletzt Anfang 2023 mit 398.938 Euro. Wer aber viel Geld aufnehmen muss und wenig Eigenkapital hat, muss automatisch höhere Zinsen bei seinem Kreditinstitut in Kauf nehmen.

Wohnungskäufer zahlen weniger und langsamer ab

Das schlägt sich nun auch in sinkenden Tilgungsraten nieder – damit die monatliche Belastung nicht so hoch ist. Sie lag in Hamburg im letzten Quartal bei 1,62 Prozent. Was sehr niedrig ist, im Vorjahr wurde teilweise 1,9 Prozent getilgt. Die Folge: Es dauert noch länger, bis der Kredit endlich irgendwann einmal abbezahlt ist.

„Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto bessere Konditionen bieten die Kreditinstitute den Darlehensnehmenden an. Mindestens die Erwerbsnebenkosten sollten Käufer aus eigenen finanziellen Mitteln stemmen können“, sagt Michael Neumann vom Finanzdienstleister Dr. Klein.

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Im Bundesdurchschnitt werden deutlich geringere Baukredite aufgenommen – schließlich sind die Wohnungen und Häuser woanders nicht so teurer. Die Summe liegt aktuell bei 313.000 Euro und damit fast 130.000 Euro unter der Hamburger Marke.

Bundesweit nach oben geht der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen. Mit 
9,34 Prozent sind die Förderkredite im Oktober stark nachgefragt. Der Wert überschreitet zum ersten Mal in diesem Jahr neun Prozent. Immobilienkäufer nehmen demnach wieder häufiger mögliche Vorteile dieser staatlichen Unterstützung wahr. Dazu zählen beispielsweise ein besserer Bauzinssatz oder sogar Tilgungszuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

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