Jamal Musiala feiert sein frühes 1:0, Bosnien-Torwart Nikola Vasilj ist bedient.
  • Jamal Musiala feiert sein frühes 1:0, Bosnien-Torwart Nikola Vasilj ist bedient.
  • Foto: imago/Pressefoto Baumann

Vasilj bedient! DFB-Elf feiert Schützenfest – sieben Gegentore für St. Pauli-Keeper

Die deutsche Nationalmannschaft schließt die Nations League auf souveräne Weise als Gruppensieger ab. Beim 7:0-Kantersieg gegen Bosnien-Herzegowina erwischte die DFB-Elf in Freiburg einen Traumstart. Es folgte eine Gala-Vorstellung, die nur einen St. Paulianer bedrückt zurückließ.

Gerade 80 Sekunden waren vergangen, da führte die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann bereits 1:0. Eine Flanke von Joshua Kimmich köpfte Jamal Musiala unhaltbar ins bosnische Tor. Sehr zum Leidwesen von St. Pauli-Keeper Nikola Vasilj, der auf Revanche in seinem „Privat-Duell“ gegen Musiala gehofft hatte, der mit seinem Traumtor vor einer Woche das Bundesliga-Spiel beim FC St. Pauli für Bayern München entschieden hatte.

Wirtz spielt trotz Trainingsrückstands groß auf

Pech für Vasilj – und der Auftakt eines Einbahnstraßen-Spiels, das mit einem Debakel und dem Abstieg der Bosnier aus der A-Gruppe des UEFA-Wettbewerbs endete. Denn die deutsche Elf mit Florian Wirtz in der Anfangsformation ließ nicht locker – obwohl der 21-jährige Leverkusener wegen eines Infekts erst am Donnerstag ins Teamtraining hatte einsteigen können. In der 23. Minute war Witz zu schnell für die bosnische Abwehr und leitete eine Torchance ein, die Tim Kleindienst schließlich zum 2:0 verwertete.

Zwei Minuten danach konnte Vasilj sich endlich auszeichnen, als er einen Kopfball von Kai Havertz zur Ecke ablenkte. Tempo und Spielfreude des DFB-Teams waren entschieden zu hoch für die Bosnier, die offensiv durch den beim HSV groß gewordenen Stuttgarter Ermedin Demirovic (19.) zwischendurch einen Mini-Warnschuss abgaben. Defensiv mochte sich Vasilj nach der St. Pauli-Dreierkette Mets-Smith-Wahl sehnen, die seinen Kasten in der Bundesliga im Regelfall besser beschützt als die bosnische Vierer-Abwehrformation.

Havertz trifft, Baumann rettet, Kimmich muss raus

Nach Doppelpass mit Wirtz erhöhte Kai Havertz (37.) noch vor der Pause auf 3:0. Das Freiburger Publikum war begeistert, Vasilj bedient. Und dann stand auf einmal sein deutsches Pendant im Mittelpunkt: Oliver Baumann musste gegen Armin Gigovic (45.+2) per Fuß retten, was dem zuvor nahezu beschäftigungslosen ehemaligen Freiburger verdienten Applaus einbrachte.

Nach der Pause hatte der genesene Vorlagengeber Wirtz auch Lust aufs Toreschießen, schnappte sich einen Freistoß und ließ den Ball zum 4:0 (50.) ins Netz flattern – wobei Vasilj hier keine gute Figur abgab. In der 57. Minute wehrte der St. Pauli-Torwart einen Schuss von Havertz noch ab, doch Wirtz hatte keine Probleme zum 5:0 abzustauben. Eine Minute später nahm Nagelsmann neben dem Doppel-Torschützen auch Musiala, Robert Andrich und Maximilian Mittelstädt vom Platz.


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Die Freiburger Fans sangen unverdrossen „Oh, wie ist das schön“ – und das blieb es trotz der vielen Wechsel, denn Joker Leroy Sané (66.) traf zum 6:0. Kurz darauf war Nagelsmann allerdings zu seinem fünften Wechsel gezwungen, als sein Kapitän Kimmich nach kurzer Behandlung am Knöchel vorsichtshalber den Rasen verließ. Für ihn kam Robin Koch ins Spiel. Kleindienst (79.) erhöhte nach Zuspiel von Antonio Rüdiger an einem rundum gelungenen Samstagabend zum 7:0-Endstand.

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Die deutsche Elf trat in folgender Aufstellung an: Baumann – Kimmich (73. Koch), Tah, Rüdiger, Mittelstädt (58. Henrichs) – Andrich (58. Brandt), Groß – Wirtz (58. Gnabry), Havertz, Musiala (58. Sané) – Kleindienst. Am Dienstag geht es zum Abschlussspiel gegen Ungarn nach Budapest – ohne den gebürtigen Hamburger Jonathan Tah, der wegen seiner zweiten Gelben Karte im Wettbewerb gesperrt ist. Im März tritt die DFB-Auswahl dann im neu eingeführten Viertelfinale gegen einen Gruppenzweiten an.

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